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liebe betty, ich habe mich diesmal auch für bewusstes hinschauen entschieden. der schmerz ist jedoch ziemlich groß und frisst unheimlich viel kraft. ich habe keine ahnung wie man die wunden alle versorgt. klar es ist vorbei und ich bin davon hoffentlich lange in sicherheit, aber die angst ist stark. heute kam ein kleiner trigger. ich war meinen opa besuchen, der in der stadt wie diese menschen lebt. allein der fakt hat so panik ausgelöst. ich war dort seit fast einem halben jahr nicht mehr. ich sehe das kleine kind und alles. und ich frag mich wie menschen solche monster sein können. ich frag mich wie eine mutter wegschauen kann. ganz viele fragen. ich frag mich, was sie heute zu mir sagen würden. ich vermisse den hund von dort. ich wünschte sie wäre bei mir. ich versuche meinen kopf zu sortieren und alles irgendwie zusammen zu puzzeln. es kommt sehr viel, auch in den nächten. irgendwie ist diesmal kein entkommen. ich weiß nicht... fühlt sich an wie in einer schwarzen wolke verschwinden, glaube es würde hier im außen nicht mal jemanden auffallen.. die fassade, die ich jahre gebaut habe, ist wohl gut... mein umgang, wenn ich mir physisch wirklich weh getan habe, ist ziemlich naja... ich mache gar nichts. ich kann es nicht versorgen. ich weiß nicht warum, aber das ist leider seit mehreren monaten wenn nicht sogar 2 jahren so. aber wenn es dann mal von selbst heilt, kann ich es auch nicht in ruhe lassen. aber im außen kriegt auch das niemand mit.. immerhin verletze ich mich nicht absichtlich. ich schaue nur hin und spüre den schmerz. mehr geht nicht. es lähmt mich und macht mich hilflos. irgendwo auch fassungslos. und ich frage mich jede sekunde warum ich noch lebe und wieso ich weitermachen muss, wenn es so viele gäbe, die schon längst aufgegeben hätten... das mit dem kontakt klappt mal mehr mal weniger, aber danke für deine anerkennung. es hilft nicht komplett alleine damit zu sein.
das einzig schöne war heute die natur bei unseren spaziergängen. es sah toll aus mit dem geforenen, der sonne und dem leichten nebel über dem fluss, aber auch der farbige sonnenuntergang..
trotzdem merke ich wie ich wieder in alte kreisläufe komme, obwohl ich so lange keinen kontakt hatte.. liebe grüße willow
Liebe Willow,
wenn ich was zu meinem Umgang mit offenen Wunden sagen darf: ich habe den Eindruck, dass es mir hilft, hinzuschauen, statt wegzuschauen. Wenn ich gefallen bin, und habe mir was aufgeschlagen, dann gilt es für mich, die Wunde zu versorgen. Zum einen mit Salbe und Kühlen, also hinschauen und einen Überblick verschaffen. Und dann gilt es aber auch zu verbinden und zu trösten. Durch pusten, vorsichtiges berühren oder Eis - diesmal zum Essen und nicht zum kühlen :)
Also hinschauen, aber auch bewusst wieder verpacken, verstecken und sich dafür zu entscheiden, sich nun was Gutes zu tun. Wie ist dein Umgang, wenn du dir zum Beispiel fies in den Finger geschnitten hast?
Ich glaube, die Balance zu finden zwischen hinschauen, wahrnehmen und versorgen, und dann aber auch zu verbinden und zu schützen, damit die Wunder sich auch wirklich schließen kann, das ist die hohe Kunst. Zu viel Salbe, zu viel Verbände wechseln und anschauen kann natürlich die zarten Krusten auch schnell wieder öffnen....
Liebe Grüße
bke-Betty
Oh und ich möchte noch ergänzen, dass ich es wirklich bemerkenswert und toll finde, wie offen du hier in den Kontakt gehst. Ich hoffe, du merkst, dass du hier nicht allein bist.
liebe ina,
ich versuche an alles zu denken was ich aus eigener kraft geschafft habe. aber dabei sehe ich auch allen schmerz und schlimmes. im moment kommt zu viel hoch und damit bin ich dann irgendwie doch sehr alleine. es waren immer harte jahre und immer viel kämpfen.. das hat sich irgendwie nie geändert. im moment merke ich, dass ich alleine bin. ich will nicht, dass jemand meine ganze geschichte kennt und alles mitträgt. ich habe nur angst davor alleine zu sein und dass die monster gewinnen. dieses jahr war viel. ich habe viel eingesehen und versuche zu akzeptieren was war. ich muss dinge loslassen, aber auch das tut weh. am ende vom tag bin ich immer alleine. jeden kampf, den ich austrage, kämpfe ich alleine. der schmerz ist sehr groß und ich kann nicht erklären was alles ist. aber es sind so viele kleine puzzelteile, die ich jetzt wo ich frei habe, aufschreiben und zusammenführen wollte. vielleicht nicht die beste idee es ganz ohne hilfe zu tun, aber es ist an der zeit. nur darf ich daran nicht zerbrechen. ich muss kämpfen. aber da ist viel trauer und schmerz. viel angst. und das alles macht einsam, weil da niemand ist, der das mitträgt. oder überhaupt nur da sitzt. ich will keinen der mir ratschläge gibt, da sitzen und in den arm nehmen wäre toll. nicht wegmachen was ist, sondern da sein. niemand kann mehr rückgängig machen, was passiert ist und wie viele menschen weggeschaut haben. niemand kann die schäden rückgängig machen, aber allein damit zu sein ist das schlimmste.
ja narben wären besser als wunden, aber davon bin ich weit weg. es geht immer wieder auf und tut sehr weh. irgendwann werden es narben und sie werden mir zeigen was ich geschafft habe und wie stark ich war, falls ich es jemals schaffen sollte.
mein hund ist viel da, aber sie kann oft nicht damit umgehen wenn ich weine. sie ist eine kämpferin und braucht viel kraft um durch ihren körperlichen schmerz zu gehen. aber wir kuscheln so viel wir können. heute morgen waren wir im nebel laufen, das war für uns beide ziemlich schön. später holen wir ihren einen hundefreund ab, weil die besitzerin nicht laufen kann. mein hund genießt immer, wenn ich mal zuhause bin. sie kann gut alleine sein, aber ihr geht es viel besser, wenn ich da bin. die entscheidung der klinik wankt ja wieder, wegen verschiedener gründe. und diesmal tut es noch mehr weh, dass ich meine hündin wieder abgeben muss für die zeit. der start nach der klinik war schwer und es hat lang gedauert, bis zwischen uns wieder alles gut war. es sind zu viele dinge irgendwie. und keiner der mit ordnen kann. fühlt sich wieder wie ertrinken an. und ich sag niemanden, dass es so ist...
danke für deine worte.
ich schicke ein wenig von der sonne mit und wie sie auf den gefrorenen wiesen glitzert.
liebe grüße willow
Liebe willow,
es freut mich sehr zu lesen, dass du zwischendurch viel Zuversicht hast. Ich denke, es ist normal, dass diese - wie so viele andere Gefühle - wellenförmig kommt und geht. Das macht aber natürlich die Phasen mit weniger Zuversicht nicht einfacher. Manchmal kann es aber ein bisschen Mut machen, sich - wie du es gerade tust - daran zu erinnern, dass es eben auch Zeiten gibt in denen man hoffnungsvoller in die Zukunft blickt.
Gerade tut dir, wenn ich dich richtig verstehe, vor allem der Blick in die Vergangenheit weh. Und ja, das darf sein.
Den Vorteil, den Narben im Vergleich zu offenen Wunden meiner Ansicht nach haben, ist, dass man sie nicht mit Pflastern und Verbänden abdecken muss. Man kann sie anschauen. Sie tun hin und wieder weh. Und manchmal ist es schmerzhaft daran erinnert zu werden, was die Wunde verursacht hat. Aber: Narben können auch daran erinnern, dass sich etwas verändert hat, seit die Wunde entstanden ist. Sie können uns daran erinnern, was uns bei der Wundheilung früher schon mal geholfen hat (das ist manchmal schwierig zu erinnern, im akuten Schmerz einer frischen, offenen Wunde). Ich möchte Narben nicht idealisieren. Ganz sicher nicht. Aber wenn wir welche haben, kann es hin und wieder gut tun, sie möglichst wohlwollend zu betrachten.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut beim Betrachten und Versorgen deiner Wunden.
Und wie schön, dass dein Hund dir gerade so ein guter Begleiter ist!
Viele warme und herzliche Grüße
bke-Ina
hallo,
danke für deine worte. ich denke nicht, dass mehr zuversicht der schlüssel ist. ich habe phasenweise immer viel zuversicht.
es tut zur zeit einfach sehr weh. zu realisieren was und wie es ist. dass ich meine kämpfe alleine werde kämpfen müssen. und dass ich meine vergangenheit nicht mehr ändern kann. ich bin hier und ich habe in der hand, dass es besser wird. aber das wird es erst, wenn ich betrauere was war und akzeptiere wie es ist und das ich vieles nicht mehr schaffe, was andere menschen schaffen. mein weg wird immer einige steine haben. aber ich muss ihn kämpfen. gerade fehlt mir das wie. die sicht... ich würde gerne meinen schmerz teilen und sagen was das problem ist, aber ich werde es nicht können. ich weiß, dass ich vieles geschafft habe und andere mit der geschichte viel schlimmer dran sind. dennoch spüre ich meine verzweiflung und mein leid auch. und ich habe keine ahnung mehr wo ich hin kann.
gestern war mein schönstes weihnachten jemals. heute spüre ich den schmerz und betrauer alle weihnachten davor. auch das ist okay. ich habe die beste begleitung dafür. mein kleiner hund kuschelt viel. sie hat von freunden heute ein geschenk bekommen und sich so so sehr gefreut. einen großen igelball.. wie stolz sie hier lang gerannt ist und ihn mir zugeworfen hat. dieses kleine wesen ist wundervoll.
ich will auch kein "zeit heilt alle wunden" hören. das ist bullshit, denn jeder der das sagt hat keine ahnung. die wunden werden zu narben, die immer wieder weh tun, aber es sind noch wunden. und um die muss ich mich kümmern. hoffentlich reicht meine kraft dafür..
ich wünsche euch hoffentlich gute tage und schicke euch den gedanken mit, dass sich alles verändern lässt..
in einem film habe ich einen spruch gefunden, der sehr passend ist... "das größte glück und der größte schmerz liegen nahe beieinander"...
liebe grüße
willow
Liebe Willow,
Du schreibst:
„die letzte Zeit war turbulent und ungeplant. viele Probleme und Baustellen. ich hoffe, dass langsam ruhe kommt.
Das wünsche ich dir auch so sehr: dass diese Ruhe in dir selbst auch kommt, damit die äußeren Umstände dich nicht so sehr von der Hoffnung in dir abbringen. Im Moment ist es so, aber ich gehe davon aus, dass es sich etwas auf jeden Fall ändert und die Umstände sich ändern und auf dich wunderbare Veränderungen warten. Du brauchst einfach mehr Zuversicht. Das wünsche ich dir so sehr.
Ich wünsche dir, dass du trotz Sorgen die Dinge im Moment so akzeptierst ohne daran zu zerbrechen, Tiefe zulässt und weiter gehen kannst, dabei aber die Hoffnung nicht verlierst.
Abendliche Grüsse
bke-Kira
liebe hana,
die letzte zeit war turbolent und ungeplant. viele probleme und baustellen. ich hoffe, dass langsam ruhe kommt.
ich versuche viel an mir zu arbeiten und es zu schaffen, nur kommen immer wieder neue hürden. im moment bin ich sehr sensibel und dünnhäutig. ich weiß nicht was da hilft. dieses jahr tut es besonders weh, dass ich keinen kontakt zur "familie" habe. ich kann gar nicht genau beschreiben warum. es ist ja nicht das erste jahr. aber diesmal ist es sehr düster. eine freundin kommt morgen. zumindest hatten wir das ausgemacht, aber ich habe von ihr seit freitag nichts mehr gehört und mein kopf macht daraus, dass sie nicht kommen wird. irgendwie schwer. seit ich aus der klinik zurück bin realisiere ich immer mehr, dass ich niemals mehr zu meiner familie zurück gehen kann und dass ich niemals eine familie haben werde, die ich um hilfe oder rat fragen kann. das tut gerade sehr weh. ich würde mich am liebsten verstecken. ich bin sehr verletzlich und ich weiß, dass mir keiner geben kann was ich mir wünsche. dennoch ist es traurig. es kommen wieder neue probleme auf und ich stehe ziemlich alleine da. ich weiß nicht, ob man das verstehen kann. und nein meine freunde sind nicht greifbar, sie haben alle ihr leben und distanzieren sich immer mehr.. sie werden auch älter und fokussieren ihre eigenen kleinen familien mehr. hm.
ich erwarte nicht, dass andere menschen alles auffangen. mir fällt es nur sehr schwer alleine da zu stehen. und jeden kampf alleine zu kämpfen.
das mit der klinik wankt wieder. eine freundin hat kritisiert warum ich denn keine spezialisierte nehme, also heißt es alles nochmal durchkauen, aber alleine...
ich weiß nicht, ob es sich lohnt mit mir im kontakt zu sein. glaube im moment sieht man mich stück für stück daran zerbrechen. aber mein hund ist immerhin da. und ich habe zum glück erstmal urlaub und zeit für sie. hoffe danach wird es leichter..
danke für deine worte.
liebe grüße willow
Liebe willow,
super, dass du das mit dem Krankengeld heute morgen in die Hand genommen nommen hat, da kannst du echt stolz auf dich sein. Und wie wunderbar, dass du erfolgreich warst, das freut mich für dich!
Ich habe den Eindruck, dass du grade hart an dir arbeitest und echt am Ackern bist. So schwer es auch ist für dich grade und so groß deine Sorge, dass du in deinem Kampf dein Umfeld verlieren könntest - du spürst an Tagen wie heute, dass du es schaffen kannst. Jaaa, das kannst du auf jeden Fall und ich wünsche dir, dass die Momente mehr werden, in denen du das merkst, glaubst und weißt.
Andere Menschen können nicht alles auffangen, was wir in unseren Rücksäcken tragen - ich bin aber fest davon überzeugt, dass sie uns helfen können, nach und nach immer wieder etwas Ballast abzulegen und mit dem, was an Last bleibt zu lernen umzugehen. Manchmal braucht es vorübergehend eine größere Unterstützungsform um bestimmte Lasten angehen und bearbeiten zu können. Für solch eine Form, eine andere Klinik, scheinst du du grade entschieden zu haben. Ich glaube, das ist dir nicht leicht gefallen und hat dich Mut gekostet, auch weil du in der Vergangenheit nicht so gute Erfahrungen gemacht hast.
Ich ziehe an dieser Stelle den Hut vor dir, liebe Willow. Davor dass du es schaffen willst und dafür kämpfst "es aus dem Mist zu schaffen" und neue Hilfe probieren willst. Vielleicht auch, um andere Menschen wieder mit weniger Angst an dich rankommen zu lassen. Das würde mich sehr freuen. Für dich aber auch für die Menschen um dich herum weil ich denke, dass es sich lohnt mit dir in Kontakt zu sein.
Ganz viele Grüße dir von
bke-Hana
liebe bke-ina,
danke für den pausenknopf. ich mache dazwischen schon viele pausen, weil mein kopf oft nicht sehr lange arbeiten kann. ich schlafe viel, auch am tag. aber das liegt evtl auch daran, dass ich die woche krank war. das sind momente der pause. mein hund kuschelt dann sehr viel mit mir. unsere beziehung ist mittlerweile wieder so gut. ich dachte nicht, dass es nach der klinik wieder so gut werden kann.
heute morgen war das erste nach dem aufstehen, dass ich mich um die krankengeld sache gekümmert habe. und ich kann stolz sagen, dass es eine gute wendung gab und ich bald mein geld bekomme, sogar einen teil mehr wirklich von der arbeit.
was ich nur in letzter zeit lerne. ich kann mich eigentlich nur noch auf mich selbst verlassen. und das ich kämpfen muss. da ist keiner. niemand mehr der mitträgt, wenn dann nur minimal oder für kurze zeit. aber ich habe heute gemerkt, dass ich es schaffen kann und hoffe ich behalte den gedanken ganz ganz lange. ich kämpfe mich aus jeder scheiße raus. ich hoffe ich schaffe das weiterhin. auch wenn der weg ungewiss ist und ich permanent im regen stehen gelassen werde. ich habe nur angst, dass ich bald jeden menschen von mir stoße.
die entscheidung wird in zukunft helfen hoffe ich oder sie wird mir zeigen, dass ich nochmal neue hilfe probieren muss. das wird sich zeigen. aber ich habe mich für eine andere klinik entschieden. eine die diesmal vielleicht wirklich helfen kann und nicht nur hoffnung nimmt.
es wird keinen geben, der das auffangen wird. das habe ich gelernt, auch wenn ich es immer wieder hoffe. nur hoffnung macht so verletzlich...
danke für deine lieben worte. als held würde ich mich nicht sehen, aber vielleicht irgendwann, wenn ich es aus dem mist geschafft habe.
danke auch für dein gedicht. es ist sehr schön. es öffnet eine neue perspektive..
ich hoffe dennoch, dass ich in diesem kampf nicht mein ganzes umfeld verlieren werde, denn gerade möchte ich niemanden an mich ran lassen. das meine therapeutin spontan so lange weg sein wird, macht den hinblick auf die letzte stunde nicht besser.. aber ich habe das gefühl, dass ich sie verlieren werde.. so wie immer..
am ende bin ich alleine..
liebe grüße willow
Liebe willow,
du hast etwas entschieden. Und Anstelle von Erleichterung und Zuversicht kommen immer schneller immer mehr Aufgaben. Ich wünschte ich könnte dir einen Pausenknopf schicken, damit du wenigstens heute Abend ein bisschen zur so sehr verdienten Ruhe kommen kannst. Wäre das eine Möglichkeit? Die Aufgaben für heute Aufgaben sein zu lassen, dir etwas Ruhe zu gönnen und das Ganze morgen wieder anzugehen?
Auch wenn die Entscheidung dir heute noch keine Erleichterung bringt, hast du damit dennoch eine Weiche gestellt und wirst früher oder später die Auswirkungen davon merken.
Dass das immer-funktionieren-müssen auf Dauer unheimlich anstrengend ist und du dir wünscht einfach mal loslassen zu können, weil jemand anderes da ist, der auffängt, ist absolut verständlich.
sie ist ein kleiner held. vermutlich weiß sie das nicht mal..
Da musste ich lächeln. Weil ich das ganz oft von dir denke. Und von vielen anderen hier. Die trotz allen Widrigkeiten, die das Leben ihnen entgegen schmeisst, immer wieder den Mut und die Kraft finden, einen weiteren Tag lang weiter zu machen.
Vor kurzem ist mir ein Gedicht von Laura Ding-Edwards (The Mountain) begegnet. Einen Ausschnitt davon mag ich dir heute Abend mit in die Nacht geben:
A day is not a lifetime.
A rest is not defeat.
Don't think of it as failure, just a quiet, kind retreat.
It's ok to take a moment, from an anxious, fractured mind.
The world will not stop turning while you get realigned!
Viele warme, helle Grüße
bke-Ina
hallo,
ich habe etwas entschieden. eigentlich müsste jetzt erleichterung und zuversicht da sein, leider ist es nicht so. mein kampfgeist hat sich versteckt oder ist so klein geworden, dass ich ihn kaum mehr sehen kann. alles wirkt anstrengend. ich versuche die aufgaben anzugehen, aber wenn ich eine versuche zu lösen ergeben sich mindestens 3 neue.. im moment geht mir alles viel zu schnell. und irgendwie stehe ich immer mehr alleine da. ich weiß gar nicht ob und wie das weitergehen kann. im moment fühlt es sich auch sehr danach an als würde mein umfeld gehen. es fühlt sich ziemlich schrecklich an.. mein kopf reicht nicht mal für eine lange nachricht. es ist nur sehr viel verzweiflung da..
liebe grüße willow
liebe bke-betty,
ich mache eigentlich immer alles trotz angst. das wandern heute war leider auch mit sehr viel angst verbunden, aber wir haben es geschafft. es war schön, wobei mein kreislauf es nicht so toll fand. es war mal gut nicht nach dem spazieren gehen direkt zu schlafen. ich habe so viele dinge geschafft. unter anderem kliniken geschrieben. hoffe ich finde die richtige hilfe.
hm vermutlich ist das so. es ist unheimlich viel druck im außen da und ich mache mir viel druck. durch arbeit, finanzielle dinge usw. meine freunde gehen, dabei bin ich zu keinem gemein. ich bin in die ecke gedrängt und frage verzweifelt nach hilfe. leider auch bei "kleinigkeiten".. ich weiß, dass das für freunde schwer ist. aber ich habe niemanden. ich hab niemanden den ich einfach mal fragen kann. eine freundin hat vor langer zeit mal gesagt, dass sie bewundert wie viel ich alleine schaffe und wie stark ich bin. doch was bringt mir die stärke? sie lässt mich einsam werden. vor allem jetzt zur weihnachtszeit. alle haben ihre familien und/oder partner.. ich wünsche mir jemanden der mittragen kann, der da sein kann. dem ich mal nicht zu viel bin. es tut mir unheimlich leid. wirklich. ich will nicht immer stark sein müssen und kämpfen müssen. ich will mich auch mal klein einrollen und jemand passt auf. aber das gibt es schon lange nicht mehr. überall muss ich funktionieren und stark sein.. bloß keine schwäche zeigen..
mein hund verzeiht mir gerade alles und ich liebe sie sehr dafür. ich arbeite viel, weil ich bestimmte dinge erledigen will bevor ich nochmal in eine klinik gehe und weil die rahmenbedingungen auch so sind. aber ich vermisse das kuscheln mit ihr. gestern gab es ein paar küsschen, da habe ich mich sehr gefreut. sie ist ein tolles, schlaues wesen. ja ich kann von ihr viel lernen. am liebsten mag sie es, wenn wir uns zusammen ausruhen oder mittagsschlaf machen. viele meiner ängste hat sie auch. das tut mir für sie unheimlich leid. aber sie weiß, dass ich sie immer beschützen würde. ohne sie gäbe es mich schon sehr lange nicht mehr. sie ist ein kleiner held. vermutlich weiß sie das nicht mal..
liebe flauschige grüße
willow
Liebe Willow,
schön, dass du auf der Feier warst und dich herausforderst, weiter am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Und wie schön, dass deine Freundin das zu schätzen weiß und sich gefreut hat.
Du beschreibst, dass du aktuell viel auf Abwehr bist. Da wir beide Hunde lieben und ihre Sprache sprechen, möchte ich gerne meine Assoziation mit dir teilen, die vorhin schon in meinem Kopf geisterte. Als ich deine Nachricht gelesen habe, habe ich an einen Hund gedacht, der in die Ecke gedrängt wird und sich bedroht fühlt. Der Hund, der eigentlich ein soziales, liebevolles Wesen ist und niemandem etwas tun würde, aber wenn der Druck zu groß ist, beißt er um sich und weiß sich einfach nicht zu helfen. Für mich warst du dieser freundliche, treue Hund, der nur so verzweifelt ist, dass er diese Seite nicht zeigen kann, weil die Welt ihn dazu zwingt zu beißen.
Hast du eine Idee, wie man diesen Hund wieder zum freundlichen Begleiter werden lässt?
Wie liebevoll du deinen Hund beschreibst. Wow! Toll, wie selbständig sie sich eine gute Zeit verschafft. Alles was sie braucht ist ein winziger Impuls: ein kleines Bällchen von dir. Wir können so viel von Hunden lernen, findest du nicht auch? 😍
Flauschige Grüße
Belle und Betty
liebe bke-betty,
bewusst atmen schaffe ich oft nicht. aber ich versuche dinge zu spüren, wie den regen heute mittag.. aber konzentration ist zur zeit sowieso mangelware. alle reize prasseln auf mich ein. ich war vorhin auf der feier meiner besten freundin. dort waren so viele gespräche. ich habe mich davon etwas berieseln lassen und konnte nirgends mitreden. ich hatte meinen hund dabei, aber ich war auch froh als wir gehen konnten. sie hat sich gefreut, das war das wichtigste.
seit der klinik bin ich immer auf einem enorm hohen anspannungslevel. und dann müssen nur kleinigkeiten passieren und es geht durch die decke. so wirklich ruhe finde ich nicht. ich habe nach der klinik viel zu schnell wieder voll gearbeitet und mache gerade jede woche 2-4 überstunden. am wochenende ist mein körper so fert, dass ich eigentlich nur schlafen muss. das ist aber kein leben. es sind gerade einige baustellen offen. ich weiß nicht welcher ich mich zuerst zuwenden soll.
zur zeit bin ich viel auf abwehr und wegstoßen. das tut mir wirklich leid. aber meine welt zerfällt gerade. von freunden die sich nicht mehr melden, über freunde, die sagen wir müssen reden usw.. die menschen, die wollen das ich hier bleibe sind meine therapeutin und eine andere person die hilft. glaube aber auch nur, weil sie sich sonst strafbar machen würden. kein plan, ob ich irgendwem noch was bedeute. wozu auch? ich bin zu viel. meine probleme sind zu viel. denn wenn ich mich mitteile, dann wird es zu viel. aber wie soll ich es schaffen, wenn ich nicht weiß wie? ich brauche im moment viel hilfe das weiß ich und das die mir freunde nicht geben können weiß ich auch. aber es sind so kleine alltägliche dinge, da frage ich nach rat. aber anscheinend ist das auch zu viel..
es wäre schön, wenn sie genauso wären wie vor der klinik.. und wenn ich es vielleicht mehr allein schaffen würde, dann müssten sie nicht wegrennen...
mein hund liebt bälle über alles. sie hat so kleine tennisbälle die quietschen. (sie ist nicht sehr groß) und als sie bei meinen freundinnen war, hat sie dort mit igelbällen gespielt. ich habe ihr eine packung mit 3 igelbällen gekauft (rot, gelb und grün) gelb und grün sieht sie am besten. und ich habe ihr ein kleines grünes schaf gekauft. sie hat zwar viele kuscheltiere, aber keines in grün. sie hat eben sogar die tasche schon ausgepackt und konnte nicht bis zu ihrem geburtstag warten. jetzt spielt sie mit dem gelben igelball :) es ist schön ihr beim spielen zuzusehen, denn sie spielt damit tatsächlich vollkommen alleine. sie wirft ihn sich ein stück oder tritt mit ihrem fuß so drauf, dass es wegrollt. sie ist verdammt schlau. manchmal will sie, dass man mit ihr spielt, aber ganz oft beschäftigt sie sich selbst. das finde ich richtig toll an ihr. und jeder der das sieht ist sehr beeindruckt.
liebe grüße
willow
Liebe Willow,
wenn ich den Eindruck habe, die Welt ist zu schnell und endgleitet mir ist Atmen für mich meine Bremse. Es bringt mich in die Entschleunigung, schützt mich vor Übersprungshandlungen und hilft mir in die Konzentration zu kommen. Ich denke, deswegen war das auch mein erster Impuls, als ich deine Nachricht gelesen habe. Genau wie du sagst, es hilft zu beruhigen, denn ich denke, das ist die beste Voraussetzung um für sich gute Entscheidungen zu treffen.
Ich sitze jetzt schon eine Weile hier, schreibe immer wieder neue Sätze und lösche sie dann wieder, weil ich irgendwie den Eindruck habe, nicht die richtigen Worte finden zu können. Und dann denke ich: ich hab eh nur die eine Hälfte in der Hand. Wie die Worte bei dir ankommen, kann ich nur bedingt beeinflussen.
Für mich liest es sich wie ein Widerspruch. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie die Idee in deinem Kopf entstanden ist, dass du den Menschen egal bist, wo ihnen doch so wichtig ist, dass du bleibst und dass du es weiter versuchst. Was müssten sie tun, um dir zu verdeutlichen, dass du ihnen wichtig bist? Welche Signale brauchst du?
Ganz liebe Grüße
bke-Betty
PS: Ich bin so neugierig! Verrätst du dein Geschenk für deinen Hund? 😍
liebe bke-betty,
ich weiß nicht wie mir atmen helfen soll. klar tu ich das. und ja zum beruhigen hilft das. aber mir läuft die zeit davon. klar kann man jetzt sagen, dass es nur eine psychische krankheit ist und ich es "bestimmen" kann, aber so oft ist alles so mächtig, dass es nicht geht. ich habe heute morgen versucht einiges zu erledigen, habe ich auch geschafft bis alles schief ging und dann habe ich geschlafen. das ist meine flucht aus der realität. die flucht, wenn nichts mehr geht. ich schaffe es nicht mal mich auf klinikseiten zu konzentrieren. wie ich mir hilfe für die nächsten wochen organisieren soll weiß ich nicht. es ist zu viel. ich kann aber auch kaum noch jemanden um hilfe fragen und wenn ich dann frage, dann heißt es das ich es selbst entscheiden muss, weil es mein leben ist. oder die menschen ziehen sich zurück. es fällt ihnen nicht mal auf, wenn ich dann gar nichts mehr sage. also bin ich irgendwo egal... ich ertrinke in einem dunklen meer, stück für stück. alle scheint nur zu interessieren, dass ich ihnen verspreche hier zu bleiben... lässt sich einfach sagen, wenn man boden unter den füßen hat..
das einzige schöne heute ist, dass meine hündin und ich noch ein geschenk für sie kaufen gehen. sie hat bald geburtstag. hoffe morgen reicht die kraft zum wandern.. irgendwie fühlt sich meine welt immer mehr alleine an...
liebe grüße willow
Guten Morgen liebe Willow,
ich würde mich gern hier ein bisschen hinsetzen und tief atmen, wenn ich darf.
Ich merke bei mir immer, wenn ich den Eindruck habe, die Welt ist schneller als ich und ich komme nicht hinterher, dass mir Atmen (und Tee trinken) für den Moment hilft.
Belle und ich sind hier und freuen uns, wenn du dazu kommst :)
ganz liebe Grüße
bke-Betty
liebe girl,
danke für dein da sein und deine worte. die menschen um mich verkrümeln sich langsam. stehe auch jetzt plötzlich vor 4 wochen ohne therapie. und einem "schau mal bitte bis nächste woche was oder wer dir durch die zeit hilft". hier es auch nicht konstant oder überhaupt sicher. ich hab angst die zeit nicht zu schaffen. klar könnte man sagen, geh in die klinik. da war ich erst und ich hab so schon stress mit der krankenkasse und bekomme mein krankengeld nicht. ich bin verzweifelt und ich hab angst es nicht zu schaffen. und da ist druck, weil ich genau weiß bevor sie geht werde ich versprechen müssen, dass ich wieder komme und das kann ich jetzt nicht. wer weiß was in 4 wochen passiert? ich bin jetzt schon so instabil. mein freundesnetzwerk wird auch immer instabiler. ich frag mich was ich falsch mache? bin ich zu krank? zu komplex? und ach ja für hilfe bin ich zu kompetent weiß ich seit der beratungsstelle und der klinik. wo soll ich dann hin? ich hasse mich selbst vor allem, weil ich mal wieder an dem punkt bin wo ich nicht weiter weiß, dabei habe ich gerade versucht auf die beine zu kommen..
liebe grüße willow
Liebe Willow,
So gerne würde ich dir Worte schenken, die dich ein wenig Halten können, die dir zeigen, dass du nicht allein da stehst, es immer Menschen geben wird, die bleiben, auch wenn es richtig schwer wird. Dass es einen Ort gibt, an dem du sein darfst, dich zeigen darfst und man nicht vor dir flüchtet. Es wäre so wichtig, dass die Menschen dir dieses Gefühl geben, die dir wichtig sind und von denen du dir dieses Gefühl so sehr wünscht. Das kann ich aber leider nicht beeinflussen, auch wenn ich es gern würde. Vielleicht ändert es an deinem Gefühl allein zu sein und an deinem Ist-Zustand nichts, aber trotzdem möchte ich, dass du weißt, dass es hier immer jemanden geben wird, der bleibt. Du musst diese Worte nicht für dich annehmen, wenn sie sich unpassend anfühlen, das wäre voll okay für mich.
Ich wünsche dir sehr, dass die Therapie weiter gehen kann, ihr gemeinsam einen Weg findet und du diesen Halt nicht verlierst. Vielleicht hat sie auch noch eine Idee, wie es finanziell besser stemmbar wäre? Es wäre schlimm, wenn es wirklich darauf hinaus laufen würde, finanziell entscheiden zu müssen, zwischen dir und der kleinen Maus, weil beides nicht ginge. Ich habe im Moment leider keine Idee, aber ich denke auch mal darüber nach.
Alles Liebe
Girl
hallo,
nein ich möchte hier weder über den therapiekonflikt reden noch über das was in mir vorgeht.
ich weiß nur, dass ich in einer sackgasse stehe und mir keiner helfen kann. ich mir aber auch nicht helfen kann. ein tipp lautet selbstakzeptanz/liebe. der nächste stabilisierung, der nächste wieder hoffnung finden zu leben. ich bin ehrlich, es ergibt für mich keinen sinn mehr. ich werde alles verlieren was ich zum leben brauche. das erste wird der hund sein. denn wenn ich wirklich mehrmals zur klinik muss, dann werde ich ihre krankheit nicht mehr bezahlen können.. und dann? keiner kann verstehen was in meinem kopf vor sich geht. dennoch schiebe ich alle menschen weg. die therapie wird es, so mein gefühl, nicht mehr lange geben. aber so ist mein leben. hilfe geht, immer wieder. dumm genug, dass ich sie so nahe heran gelassen habe. es wird mich keiner retten, ich muss es tun. dennoch wird keiner verstehen was es heißt angst zu haben an den ort zurück zu müssen an dem man so gebrochen wurde. weil keiner genau weiß was "gebrochen wurde" bedeutet... kämpfe ich und laufe weg? kämpfe ich und schaue hin? oder geht es in eine ganz andere richtung? ich möchte niemanden mehr etwas sagen. alle gehen. früher oder später. alle sind ratlos. ich auch, aber da bleiben wäre das wichtigste... aber ich werde niemanden zwingen...
überall ist nur noch druck. alle wollen eine bestimmte willow. und willow muss die dinge schaffen. ängste bekämpfen... ja.. nur macht das auch einsam.. wo gehe ich hin zum kraft sammeln, wenn es niemanden mehr gibt? durch die angst meinen hund zu verlieren gehe ich so weit ich kann auf abstand.. ich liebe dieses tier, doch was tue ich, wenn es so weiter geht? niemand wird das verstehen können.
ich bin mir unsicher, ob ich die worte stehen lassen werde. es tut mir sehr leid.
hallo willow,
wenn Du willst: beschreibe den konflikt in der therapie und sage /formuliere möglichst präise, wenn möglich, was in dir vorgeht.
Vielleicht klärst Du damit (für Dich) etwas mehr.
LG,
bke - Christian
Liebe Willow,
es arbeitet gerade sehr viel in dir. Es fühlt sich dunkel und schwer an und du spürst im Moment keine Verbindung mit dem starken, kämpfenden Teil in dir. Vielleicht magst du dir ein paar Situationen notieren, in denen eine starke Willow in der Vergangenheit etwas durchgestanden, etwas erreicht, sich etwas erkämpft hat. Auch wenn es vom Papier nur bis in die Gedanken und nicht bis in die Gefühle kommt. Wie schön, dass deine Hündin da ist, und du zumindest hin und wieder die Nähe zu ihr spüren kannst. Ich bin sicher, dass es sich lohnt, für sie (und dich!) weiter zu kämpfen.
Das Schöne am Schnee ist, dass er auch die kleinsten Lichter reflektiert, und die Nächte nicht ganz dunkel sind, sondern einen hellen Schimmer haben. Den glitzernden Schnee-Schimmer schicke ich dir in deine Dunkelheit.
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe betty,
danke.. im moment nimmt das dunkel zu viel ein. ich komme dagegen kaum mehr an.. mein umfeld zieht sich entweder zurück oder macht sich sorgen.. es ist hart zu sehen wie viel sorgen sich meine therapeutin sich macht und wie abwehrend ich werde. wie traurig sie wirkt... es tut mir weh und gleichzeitig weiß ich nicht weiter.. ich sehe nicht wo es weitergeht. ich würde so gerne einfach nachgeben und sagen, dass ich es genug probiert habe, so viele jahre stark war und gekämpft habe..
meine wurzeln finden wäre toll.. mir wird oft gesagt, dass es da in mir einen teil gibt, der stark ist und trotz allem so intelligent und alles.. ich wünschte ich könnte ihn spüren.. er fehlt mir sehr.. ich spüre mich selbst nur noch bei starkem schmerz oder flashbacks.. ich schwimme irgendwo alleine..
ich habe das lied gehört, danke dafür. wir waren die tage im schnee spazieren. eine freundin, ihr hund, mein hund und ich.. ich liebe schnee.
die nähe zu meinem hund ist manchmal da, aber so oft auch nicht.. ich kann kaum noch verbindung zu anderen lebewesen halten und gleichzeitig bin ich froh, dass sie da ist. ohne sie wäre es schon oft nicht mehr weitergegangen. ich kämpfe immerhin noch für sie. vermutlich kann man mir nichts raten.. ich wollte nur gerade nicht alleine sein. ich wünschte ich wüsste, dass der sturm sich wieder legt und ich wünschte ich hätte wieder halt...
liebe grüße willow
Liebe willow,
ich möchte deinem Wunsch nachkommen, keinen Input, keine Tipps. Sondern halten. Ich möchte mich hier hinsetzen und dich halten - ich hoffe, du spürst das.
Darf ich dir denn was wünschen? Wenn ja, lies weiter, wenn nicht, dann gilt ab hier STOPP :)
Ich wünsche dir, liebe Willow, entsprechend zu deinem Namen, dass du wieder zu deinen Wurzeln findest, die dich so toll verankern, sodass der Wind um deine Nase dich nicht bedroht.
Ich wünsche dir Zeit zum Atmen. Das mache ich immer in den Gassirunden, wenn sich alles überschlägt. Dabei höre ich dann immer "zu Fuß" von Celina Bostic, den Song möchte ich dir schenken.
Ich wünsche dir, dass du ganz bewusst spüren kannst, wenn du deinen Hund streichelst und dass du alles drumherum für den Moment vergessen kannst!
Ich wünsche dir und deiner Hündin Zeit <3
Wir sind hier und da für dich!
Langsame Grüße
bke-Betty
liebe lana,
es war ein geplanter aufenthalt von 6 wochen. das ist in der klinik immer so. das mit den gefühlen ist tatsächlich das einzige positive und die neuen kontakte bzw. das wissen, dass mir dort geglaubt wird. es gab viele, die mir versucht haben zu helfen. aber auch oft doofe bemerkungen bzw. aussagen, dass man aus mir nicht schlau wird obwohl sie dort schon viele menschen mit der diagnose hatten. das ärgert mich alles sehr. ich habe meine therapie, durch eine andere person noch etwas hilfe und meine mailberatung. ganz alleine bin ich nicht, aber irgendwie sind die dinge, die gerade da sind zu viel. ich weiß nicht. im moment brauche ich viel hilfe, nicht im sinne von input, sondern eher das da sein und mit aushalten, begleiten usw. ich versuche mich durchzubeißen. es ist sogar anstrengend zu schreiben. irgendwie erdrückend. ich weiß nicht mehr wer ich bin und wie ich bin, wie ich weiterkomme, ob ich weiterkomme. ich weiß nicht wie es weitergeht. ich versuche es einfach so zu machen wie es erwartet wird, aber auch das ist erdrückend irgendwie. ich fühle mich sehr hilflos und so als könnte ich es alleine nicht schaffen.
ich weiß nicht, ob mein hund mich wirklich liebt. es sind jetzt 2,5 wochen... es ging ihr dort wirklich gut und sie darf dort wieder hin, wenn der nächste aufenthalt ansteht. sie hat dort viel gelernt. leider hat sie viele baustellen für die ich kaum kraft hatte und jetzt versuche ich die baustellen zusätzlich zu allem was ansteht anzugehen...
ich wünschte ich könnte mitteilen was alles in mir vorgeht, aber da ist eine große hemmschwelle. es sind schreckliche gefühle und gedanken. manchmal nehmen sie mir die luft zum atmen. ich kann mich kaum bewegen, weil mein körper weh tut. ich bin näher am aufgeben als am weitermachen und das frustriert mich, weil ich zu nichts mehr eine verbindung fühle und so auch nicht weitermachen kann.. ich brauche was zum festhalten und wofür ich kämpfen kann, wohin ich kämpfen kann..
ich versuche es langsamer zu machen, aber ich will bevor ich in die klinik gehe alles an arbeit fertig haben usw. aber gestern und heute habe ich nachts und tagsüber geschlafen, mein körper hat das gebraucht also habe ich es getan. ich könnte immer noch schlafen, aber ich will auch noch bisschen was tun dieses wochenende.
liebe grüße willow