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hallo,
leider können wir auch diese woche nicht wandern, aber ich hoffe mittwoch können wir endlich wieder. heute haben wir eigentlich nur geschlafen. mein körper ist wieder am ende, tut höllisch weh. die therapie wirkt körperlich oft sehr nach. bewegen geht heute nur mit starken schmerzen. wir konnten auch nicht so lange laufen gehen heute. aber haben versucht das wetter zu nutzen.
hier sind viele jahrestage gerade.. jeder wirkt einzeln besonders... zeit zum durchatmen bleibt kaum. aber bald ist es hoffentlich vorbei. im moment verliere ich mut und hoffnung. wie weiter kämpfen in einer welt die sich nicht ändern wird? meine lebenswirklichkeit wird immer anders sein. ich habe freunde, aber keine familie. und den teil der familie, die ich habe gefährden meine sicherheit und erkaufen sich meine nähe mit geld. wie entscheidet man? irgendwie eine so große welt in der ich immer völlig alleine stehe... immer mal kommt jemand vorbei und hält kurz hand und dann bin ich alleine mit dem großen sturm. in manchen dingen bin ich wie ein kleines kind. freue mich oder bin genauso unsicher und erkunde die welt immer neu. doch ich muss den teil beschützen. den dürfen nicht viele sehen. er ist zu zerbrechlich... oft wünsche ich mir diese eine person zurück. die person die mir früher mein leben gerettet hat. ich hoffe sie wusste was sie für mich bedeutet. es wird immer mühsamer und ich frage mich wie lange es noch geht. mein körper kämpft auch sehr. durch das verkrampfen und andere symptome kann ich oft schwer aufstehen oder falle fast um wenn ich es tue. ich weiß ich muss die stärke weiter in mir tragen. nur möchte ich aufhören. wer bestimmt, dass ich weitermachen muss?
ich bin froh, dass mein hund hier ist. ohne sie wäre ich es nicht mehr. glaube ohne sie würde ich gar nicht mehr aufstehen. sie genießt aber auch, wenn wir zusammen einen mittagsschlaf machen wie heute. sie ist ein unfassbar liebes kleines wesen. und dennoch ein kleiner freigeist. heute hat sie draußen ihre freiheit in vollen zügen genossen und versucht mich auszutricksen.
keine ahnung wie neue kraft kommen soll. ich bin müde. aber ein müde das mit schlafen nicht weggeht.
schönen abend.
liebe hana,
wir waren leider nicht wandern. sie hat sich gestern so überanstrengt, dass wir heute pause gemacht haben. ich hatet auch richtig viel zu tun und bin heute sehr müde. ich will aber vor heute abend nicht schlafen. dafür waren wir bei einem see laufen heute morgen. alles war gefroren und die sonne hat gestrahlt. alles hat dadurch geglitzert. ja ich sehe meine kompetenz auch, es ist nicht perfekt, aber ich gebe mir richtig müde. nur wenn ich dann meine kollegin sehe wie gemein sie zu den kindern ist und wie sie gegenarbeitet, dann werde ich richtig traurig. hm, ich habe ja schon 2,5 jahre therapie. es sind fortschritte da, aber das große thema können wir immer noch nicht sehr viel berühren. und ich würde so gerne einfach damit abschließen. nur wie? ich hatte hoffnung in der klinik vielleicht etwas kontrolle abzugeben und somit an dem großen thema arbeiten zu können. nur fühle ich mich gerade nicht wirklich bereit dazu. danke für deine worte. ich hoffe, dass sie es gut hat. manchmal schaffe ich durch meine psyche vieles nicht. aber ich gebe alles was ich k ann. gerade liegt sie glücklich da und schläft. ich hoffe ich schaffe die woche, in der befindet sich ein schwieriger jahrestag. meine kraft ist ja jetzt schon sehr gering. und es ist viel druck da. ich werde denke ich gleich versuchen zu lesen... ein wenig kopfpause wäre gut. schöne woche, willow
Liebe willow,
das hört sich schön an mit den Sonntagswanderplänen, bin schon gespannt, wo es am kommenden Wochenende hingehen wird :-)
An den Arbeitstagen, so schreibst du, ist eine ganze Menge die du schaffen sollst. Ausgleichen für die Kollegin und eine Reihe von Anforderungen und Stress. Echt viel, was dir zugemutet wird. Und, so lese ich auch heraus, zugetraut wird. Nur du kommst mit dem einen Kind klar. Daraus lese ich, dass dir eine ganze Menge an Kompetenz zugesprochen wird. Ich persönlich kann mir ja gut vorstellen, dass du richtig gut mit den Kindern klarkommst die besondere Bedarfe haben und auf sie eingehen kannst. Ich hoffe, du kannst das auch so sehen?
Klinik und Therapie ... 10 Jahre sind eine lange Zeit, da stimme ich dir zu. Ich denke aber, dass in 10 Jahren Therapie, also sollten es so viele werden, Stück für Stück ja immer auch wieder eine Menge an Entwicklung und Veränderung passieren, die in eine gute Richtung führen können. Immer einen Schritt weiter.
Du hast riesige Angst nochmal in eine Klinik zuz gehen, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber irgendwie scheint es auch so, dass du denkst, trotz allen Erschwernissen und Mauern könnte dich ein Klinikaufenthalt weiterbringen. Hier bin ich neugierig, was das sein könnte, vielleicht magst du das ja schreiben?
Ich freue mich über Berichte zu Erlebnissen mit deiner glücklich über Wiesen rennende Hündin und die Sterne, die du mit uns teilst. Das sind so schöne Eindrücke, die ich gerne nehme an diesem Abend. Und auch alles andere was du mit uns teilen magst lese ich und lesen wir gerne. Alles liebe und bis bald
bke-Hana
die denkt, dass deine Hündin es richtig gut bei dir hat
liebe ina, das wandern plane ich zur zeit jeden sonntag. das ist mir sehr wichtig geworden. bin gespannt wo es dieses mal hin geht. das mit dem druck und stress hat jetzt ein neues level angenommen... auf arbeit gibt es eine neue aufgabe, die ich auch schaffen muss. weil ich meine kollegin entlasten soll. das tun sie auch nur, weil offensichtlich nach außen ist wie es ihr geht. bzw. glaube die haben auch angst, dass es ne beschwerde gibt. angeblich sorgen sie sich auch um mich. ganz sicher nicht. wie oft ich gesagt hab, dass es nicht gut läuft und wie die kollegin mich anzickt. aber gut. ich weiß, dass ich es kann, die frage wird nur sein welchen preis werde ich zahlen. die struktur hilft und ich habe zum beispiel auch zu hören bekommen, dass nur ich mit dem einen kind klar komme und ihm niemand helfen kann... ja. heute war viel trauer da. ich weiß auch warum. die kollegin hat zwar nicht nach hilfe gefragt aber weil man sich sorgen macht wegen bestimmter verhaltensweisen bzw. wie sie mit kindern umgeht, wird gehandelt. ich sage seit ich zurück aus der klinik bin, dass es schwer ist. ich kämpfe mein ganzes leben. ich muss um jede hilfe kämpfen. so dumm... gerade weiß ich nicht was ich will. ich habe riesige angst vor einer klinik, ob ich wieder die ersten wochen nicht ansprechbar bin, ob ich meine ziele erreichen kann usw. dann auch krankengeld, wer nimmt den hund usw... ich versuche stabilisierung. aber ich will halt nicht 10 jahre therapie machen. was nicht schlimm wäre, aber das wäre ne verdammt lange zeit. ich würde gerne leben dürfen. nur die äußeren umstände erschweren es mal wieder. leider habe ich an schlimmen tagen so viele mauern, dass nicht mal meine hündin durch kommt. die tage sind die schlimmsten, weil ich mir dann unheimlich vorwürfe mache. ich schaue mal, welche methode oder so ich verwenden kann. danke für deine wünsche. heute waren wir im ganz dunklen auf den feldern. am himmel waren so viele sterne. das sah richtig toll aus. ein paar fotos konnte ich machen. ich teste zur zeit die nachtfunktion meines handys. meine hündin ist auch über die wiese gerannt und war so glücklich. liebe grüße willow
Liebe willow,
schön, dass das Wandern zumindest manchmal für einen Moment alles gut sein lassen kann.
Du funktionierst gerade, obwohl es dir nicht gut geht. Ich stelle es mir unheimlich anstrengend vor, den Erwartungen hinterher zu "hecheln" und zu merken, dass es z.T. einfach nicht klappt, diese zu erfüllen. Wäre es möglich, da etwas Druck und Stress raus zu nehmen? Dich z.B. ein paar Tage krank schreiben zu lassen, zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und sich dann wieder den Erwartungen stellen? Oder tut das Arbeiten auch gut, weil es Struktur gibt, du merkst, dass du noch funktionieren kannst, es schöne Kontakte gibt...?
Du überlegst dir, im Frühling nochmal in die Klinik zu gehen, oder vielleicht doch bis Herbst zu warten. Hast du eine Tendenz? Bzw., wenn du merkst, dass es gut tun könnte/nötig wäre, was spricht aktuell dagegen?
Du suchst dein Gleichgewicht zwischen Leistung erbringen und Aufarbeiten. Das ist sicher nicht einfach und ich denke, es kann auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein, welches Verhältnis da stimmig ist. Ich kann gut verstehen, dass du in der Therapie vorwärts kommen möchtest. Gleichzeitig, wenn du bemerkst, dass du gerade nicht stabil bist und sich dein Zustand eher in die falsche Richtung entwickelt, könnte es sinnvoll sein, ein bisschen zu bremsen und vielleicht erstmal eine Stabilisierung anzustreben.
Ja, wahrscheinlich wird es nichts geben, was einfach immer hilft (außer vielleicht kuscheln mit deiner Hündin), aber dafür ist es ganz gut, ein paar Strategien im Köfferchen zu haben. Du kennst ja schon einige Dinge, die dir manchmal helfen. Vielleicht spürst du in gewissen Situationen, welche Strategie gerade helfen könnte und vielleicht musst du in anderen Situationen 2-3 probieren, bevor eine Hilft. Das braucht natürlich auch Zeit und Kraft und ist nicht in jeder Situation möglich. Vielleicht können auf Arbeit anstelle von Achtsamkeitsübungen unauffällige Atemübungen, oder eine kurze 5-4-3-2-1 Übung helfen?
Ich wünsche dir, dass du heute Nacht erholsamen Schlaf findest und schicke dir ein warmes, helles Lichtlein, dass dich durch die Nacht begleiten soll.
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe betty,
eigentlich in keinem. immer ist da die müdigkeit, überforderung durch reize, anstrengung, ängste usw. ich hab selten momente wo alles mal kurz okay ist oder gut. beim wandern geht es manchmal, manchmal hab ich aber auch die ganze runde panik. ähnlich beim spazieren gehen. es gibt dinge, die einen tag super funktionieren und dann gar nicht. im moment ist es wieder nur funktionieren. ich weiß was erwartet wird, kann es aber manchmal einfach nicht leisten. ich schlafe seit einigen tagen wieder kaum, wache mit panik auf, traue mich nicht einzuschlafen. das macht sich bemerkbar, weil ich von früh bis abend ohne pause auf den beinen bin. die einzige ruhezeit ist nach den aufgaben im bett. da lese ich oder sonst irgendwas. wobei der kopf je müder er wird auch nicht mehr lesen kann. ich überlege wieder, ob klinik jetzt im frühling gut wäre. oder ob ich bis herbst warte. wie ich weiter vorgehe usw. was ich in der therapie wie angehen kann. ich würde gerne mehr fortschritte sehen. ich bin instabil und es wird eher schlimmer als besser. ich weiß nicht wie ich weitergehen soll und wie ich gleichgewicht zwischen leistung/funktionieren und aufarbeiten/therapie schaffen soll. im moment bin ich überlastet. aber hab auf arbeit so viele baustellen..
ich kenne achtsamkeitsübungen. aber manchmal geht einfach gar nichts mehr. da konnte ich als es fast zu viel war nichts machen, weil die rahmenbedingungen andere ziele hatten. kann ja nicht plötzlich auf arbeit sagen ich gehe oder ich erldige meine pflichten und termine daheim nicht mehr.
musik hilft manchmal, wobei das oft auch eher nur da ist um anderes zu überdecken. kommt drauf an was ich höre und wie.
ich weiß, dass ich nichts finden werde was immer hilft. aber oft hilft halt auch gar nichts. und mein körper braucht schlaf. aber meine psyche rebelliert. weiß nicht was mir meine psyche sagen will. zur zeit kommen teils wieder bruchstücke erinnerungen. dinge die nachwirken. und keine ahnung was ich damit tun soll. ich fühle mich verloren in der welt. ich verliere alles um mich irgendwie. oder ich passe gar nicht rein. wie ein fehler.. aber das passt auch zu allem was gerade so präsent ist..
liebe grüße willow
Hallo liebe willow,
wenn der wichtigste Schritt ist, gesund zu sein (oh ja, das klingt wichtig, richtig und wünsche ich dir sehr) dann kann es sinnvoll sein zu überlegen, an welchen kleinen Momenten am Tag du vielleicht ein bisschen das Gefühl hast. Zum Beispiel beim wandern, erstrecht, wenn es so wahnsinnig tolle 12km Runden sind. Das muss auch erstmal geschafft werden :) gibt es noch andere kleine und große Momente, die Lebendigkeit bedeuten und wohltuend sind? Ein Zwischenziel könnte sein, für jeden Tag einen kleinen Lebendigkeits-Moment zu suchen.
Pause-Knopf... das verstehe ich zu gut und hoffe sehr, dass du ihn schnell findest. Hast du das mal in deiner Therapie erwähnt? Vielleicht kennt deine Therapeutin gute Achtsamkeits-Übungen, die helfen können. Mein persönlicher Pause-Knopf ist Musik, meist sogar ein bestimmtes Lied. Wenn ich das anmache, dann passiert 4:27min wenig in meinem Kopf und umso mehr in meinem Bauch. das tut mir sehr gut. Gibt es einen Song, der deinen Kopf leiser werden lässt?
Ganz liebe Grüße
bke-Betty
liebe ina,
hm der erste schritt egal vor welchem der schritte wäre, dass es mir besser geht und ich mit der therapie fertig bin. aber das in kleine ziele zu unterteilen, keine ahnung. ich weiß ja nicht was ich machen muss, damit es mir wieder gut geht. das ist das gemeine daran. niemand kann mir sagen was ich tun muss, um endlich leben zu dürfen.. also wie soll ich da ziele finden?
ich weiß nicht. aber irgendwann will ich weit weg von hier sein... an einem ort den niemand kennt.
manchmal geht nähe. aber nicht immer. manchmal öffne ich mich. zeige, dass ich jemanden mag und dann gehe ich wieder auf distanz, kleine worte reichen oder zu viel nähe oder zu wenig. ich habe wenig hoffnung es zu schaffen, obwohl so viele sagen, dass ich es schaffen werde. viele bewundern meine stärke, doch sie hat ihren preis... ich lasse jede beziehung bedeutunglos werden. alles kalt werden.. niemand kann weh tun wenn es kalt wird. und gleichzeitig freue ich mich sehr, wenn man mich umarmt. paradox oder?
ich gebe mir mühe und arbeite weiter an mir. ich hab mir vorgenommen, solange meine hündin lebt werde ich es versuchen. sobald sie weg ist, ist es auch okay.
wir laufen sehr oft bei sonnenaufgang, aber das wandern bei sonnenaufgang hat tatsächlich noch ein anderes feeling. kann ich jedem nur ans herz legen. gestern waren wir 12 km wandern. das längste am stück bisher. die umgebung war wirklich traumhaft schön.
ich versuche meine erwartungen runter zu schrauben. und auch nicht alles zu geben was ich habe. mal sehen. im moment habe ich nur sehr angst all meine fähigkeiten zu verlieren... es kommen immer mehr erkenntnisse und dinge die ich ordnen sollte. aber nicht weiß wie. manchmal hätte ich gerne einen pauseknopf. mein körper holt sich pausen mittlerweile. heute hab ich verschlafen. und jetzt abend ging alles nur mit großer mühe. ich bin ziemlich fertig. es ist zu viel gerade irgendwie..
liebe grüße und danke für deine worte
willow
Liebe willow,
das ist eine gute Frage. Welche Wünsche sind realistisch? Vielleicht hilft es dir, das etwas genauer einzuschätzen, wenn du dir bewusst machst, welche Schritte nötig sind, um zu diesen Wünschen zu kommen. Vor allem bei langfristigen Zielen kann es Sinn machen zu schauen, in welche kurz- und mittelfristigen Zwischenziele sich das langfristige Ziel unterteilen lässt. Und dann, was es braucht, um diese kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen. So lassen sich Dinge, die in weiter Ferne scheinen, manchmal etwas näher heran holen. Und es lässt sich etwas leichter abschätzen: Welche nötigen Schritte kann ich tatsächlich tun? Und welche Faktoren liegen außerhalb meines Einflussbereichs?
Du baust Mauern auf, um dich zu schützen. Und merkst gleichzeitig, dass damit Distanz zu anderen entsteht. Das kann vorübergehend eine Lösung sein. Gibt es denn Momente, in denen emotionale Nähe möglich ist? Oder ist das gerade zu bedrohlich?
Auch wenn du dich gerade nicht als beste Wahl siehst. Für dich bist du die EINZIGE und damit auch wieder die BESTE Wahl! Auch wenn die Hoffnung gerade nur klein ist, ich wünsche dir sehr, dass du sie dir erhalten kannst!
Auch wenn es keine ideale und keine Dauerlösung ist, aber es erleichtert mich zu lesen, dass du wieder Wärme hast.
Wow, bei Sonnenaufgang wandern. Das stelle ich mir wirklich speziell vor...
Könnte es klappen, für heute die Erwartungen Erwartungen sein zu lassen und dem Kopf etwas Ruhe und Ablenkung zu gönnen? Gut ist vielleicht ein zu hoher Anspruch für morgen. Wie viel % müssen da sein und funktionieren, damit du einigermaßen durch den Tag kommst?
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
aber was ist denn realistisch? ich habe ein paar wünsche, nur sehr angst nie dahin zu kommen. nie wirklich leben zu dürfen... ich weiß, dass ich wenn dann alles alleine schaffen muss. ich würde gerne noch einige dinge schaffen. die frage wird nur sein wie realistisch es ist und ob es mich nicht unheimlich einsam machen wird.
ich baue mauern um mich.. hohe, ob da was durch kommen kann, weiß ich nicht. wenn jetzt noch mehr kommt, bricht alles zusammen. also baue ich distanz auf.
meine hoffnung ist sehr klein.
die einzige auf die ich mich verlassen kann, bin ich. und ich bin auch gerade nicht die beste wahl.
danke fürs mit mir aushalten. dann bin ich nicht ganz so verloren.
nein, ich kann bei keinen freunden unterkommen. wenn ich nicht mal wen zum dort duschen finde, dann werd ich auch nirgends unterkommen. wir haben eine vorläufig etwas gefährliche lösung, aber es ist warm. und wenn ich mich an bestimmte dinge halte, kann nichts passieren.
das sind momente in denen es schlimm ist alleine zu sein...
ne ich schaffe das glaube ich in der therapie nicht es aufzuschreiben. ich wollte es heute unbedingt schaffen.
heute waren wir wandern. es war richtig schön. eine ganz neue strecke. das wandern ist das einzig schöne zur zeit. die natur ist wirklich schön. wir waren bei sonnenaufgang. das liebe ich sehr.
meinen kopf kann ich heute schwer ordnen. da fliegt alles umher. ich wünschte ich könnte mich irgendwo vor allen dingen verstecken. ich kann noch nicht wieder funktionieren. ich muss alle erwartungen erfüllen. glaube kaum, dass es morgen wieder gut ist
liebe grüße
willow
Liebe willow,
toll, dass du so gute Erfahrungen im Gespräch mit deinen Freunden machen konntest!
Wieso musst du aushalten, was andere nicht aushalten könnten? Das ist eine sehr berechtigte Frage, auf die es wahrscheinlich keine Antwort gibt. Es ist nicht fair. Und es ist nicht ok. Und trotzdem erlebst du es. Und bisher hast du es geschafft, auszuhalten. Dafür hast du schon unheimlich viel gekämpft.
Du hast Sorge, dass der Schmerz dich auffrisst und verändert, wenn du trauerst und damit die Hoffnung loslässt. Das kann ich gut verstehen. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit zu trauern um das was gewesen ist, um das was hätte sein können und gleichzeitig eine Hoffnung zu behalten, für das was kommt? Trauern um die Leichtigkeit, die du in vielen Dingen nicht hast haben können, trauern um eine Familienstütze, die nicht da ist, trauern für das kleine Kind in dir, das gerade so leidet. Und trotzdem immer wieder die Zuversicht und die Hoffnung spüren, dass es einen weiteren Schritt vorwärts gehen kann. Was denkst du dazu?
Die Tränen sind schmerzhaft schreibst du. Und du musst sie alleine aushalten. Auch wenn es nicht annähernd das Gleiche ist, wie jemanden bei und mit dir zu haben. Heute Abend halte ich einen Moment mit dir aus.
Eine Nacht in Kälte und Dunkelheit ist bei diesem Wetter scheusslich. Ich hoffe, dass du den Vermieter schnell erreichst und das geregelt werden kann. Wäre es denn möglich für eine kurze Zeit bei Freunden unter zu kommen?
Ich glaube nicht, dass du (oder deine Therapeutin) dir vorwerfen müssen, dass du dich nicht anstrengst. Du kämpfst und ackerst. Das spürt man. Du schaffst es gerade nicht, die Dinge auf Papier zu bringen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Vielleicht wäre es auch möglich eine Therapiestunde dafür zu nutzen, ein paar Dinge aufzuschreiben?
Ach, den Schnee finde ich auch wunderschön. Ich liebe dieses Knirschen unter den Schuhen...
Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und schicke Wärme und ein inneres Licht!
Viele liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
ich habe auch viel mit freunden geredet. sie waren sehr lieb und verständnisvoll. eine der freundinnen kenne ich jetzt knapp ein jahr.. sie meinte, dass sie von anfang an dachte, dass sie nicht gern in meiner haut stecken würde... irgendwie hart zu hören, aber ich weiß wie sie es meint. nur denkt mein kopf, wenn andere es nicht aushalten würden, wieso muss ich es dann? die frage kommt mir die letzten tage immer wieder... es ist zu viel. meine familie scheint gut zu leben mit dem was sie getan haben.. auch heute verhalten sie sich nicht viel anders... der kindanteil in mir leidet. ja irgendwie geht trauern, aber dann muss ich jede hoffnung loslassen. nur was macht der schmerz dann aus mir? werde ich noch so positiv und freundlich, hilfsbereit usw. sein können, wenn der schmerz mich auffrisst? wie lebt man mit dem schmerz ohne zu so einem menschen zu werden wie sie?
es sind viele tränen und es fühlt sich aber nicht immer gut an. eher schlimm und schmerzhaft. verzweifelt. ich fühle alles wie damals. und da ist niemand. einfach niemand... ich bin alleine. vielleicht bin ich verdammt dafür...
in meiner wohnung geht gerade auch alles nach der reihe kaputt. diesmal muss glaub ich der vermieter zahlen. wird nur glaub diese nacht eine ohne heizung und ohne strom... gibt schöneres wenn man eh permanent friert. sind die kleinen dinge, die dann dafür sorgen, dass ich wirklich aufgeben will. andere haben familie, die da helfen oder so. ich hab halt niemanden.
ja es ist schlimm zu wissen, dass ich ungefragt über 3. immer wieder was erfahre oder ich jetzt auch sicher weiß, dass sie dinge weitergeben. ich habe so schon permanent angst, dass sie mich suchen und finden...
ich weiß, dass trauer sich verändern kann, dass es phasenweise weh tut aber nicht immer. gerade tut es unheimlich weh. manchmal würde ich gern einfach viele medikamente nehmen, um nichts mehr zu spüren. aber ich hasse meine medikamente auch gleichzeitig.
ja bisher hab ich es einfach nicht geschafft. das was um mich herum passiert tut so schon weh und nimmt alle kraft. aber ich will es unbedingt noch machen. zumindest grob. im kopf habe ich es schon viel gemacht. nur noch auf papier bringen bzw. aufschreiben. ich habe nur sehr angst, dass mir meine therapie genommen wird, wenn ich mich nicht anstrenge. ich versuche es aber.
danke, bisher waren wir noch nicht wandern, aber an ein paar orten, an denen wir selten sind. morgen gehen wir lange in den wald. aber montag plane ich fest zu wandern. hoffe da klappt es auch wirklich :) wir waren heute im schnee, das liebe ich sehr und der sonnenuntergang sah die tage echt wieder richtig toll aus. ich mag es wenn der himmel bunt ist, vor allem wenn ich dann am fluss laufe.
liebe grüße und danke
willow
Liebe willow,
du hast es geschafft, dich jemandem zu öffnen. Und das in einer Situation, in der du unter viel Druck stehst und es dir nicht gut geht. Das finde ich echt beeindruckend! Du weinst gerade viel, vielleicht muss ein Teil des Drucks sich seinen Weg nach draußen bahnen? Ich zumindest kenne es von mir, dass im Moment, wo der Druck weniger wird, die Tränen kommen.
Die Erkenntnis, dass deine Eltern und deine Schwester zu Menschen geworden sind, zu denen du nicht zurückkehren kannst ist schmerzhaft. Du schreibst: "wären sie tot könnte ich trauern, aber sie existieren noch". Ich glaube, auch wenn sie noch leben, ist Trauern ok. Trauern, um die Familie, die die du dir gewünscht hättest, um die Familie, die ihr hättet sein können, um die Familie, die Dinge mit dir ausgehalten hätte, usw. Und vielleicht hat ein Teil des Schmerzes auch seinen Ursprung darin, dass es immer wieder "Kontakt" z.B. über Dritte geben wird. Und dass du immer wieder wirst entscheiden müssen, dass ein zurück nicht möglich (nicht gesund) ist. Ich weiß nicht, ob es in deinem Fall mit der Zeit besser wird. Meine Erfahrung mit Trauer ist, dass der Schmerz sich über die Zeit verändert. Es tut nicht nicht mehr weh, aber anders.
Das Vorhaben alles chronologisch aufzuschreiben, stelle ich mir wirklich herausfordernd vor. Natürlich könnte es ev. dazu beitragen, in der Therapie besser vorwärts zu kommen. Wenn es im Augenblick aber nicht geht, dann wünsche ich dir, dass du selbstfürsorglich mit dir umgehen und geduldig mit dir sein kannst. Dann ist Hinschauen für den Moment sicher genug.
Falls wir uns davor nicht mehr lesen, wünsche ich dir eine schöne Wanderung dieses Wochenende!
Viele liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
der druck ist richtig hoch. ich habe es durch den druck geschafft, aber weine jetzt unheimlich viel. ich habe mich gestern ein wenig einer anderen person geöffnet. es war hart, sie wusste nichts. sie kennt meine eltern. ich habe nicht alles gesagt. bei weitem nicht. aber das was sie mir über meine familie erzählt hat, auch über meine schwester, zeigt mir was für schreckliche menschen alle 3 geworden sind... unheimlich schreckliche menschen, aber auch, dass ich dorthin nie mehr zurückkehren kann... ich werde allein kämpfen müssen. für den rest meines lebens. und die erkenntnis tut weh. der kontakt ist schon lange weg, aber es tut immer noch unheimlich weh. ich weiß nicht, ob man den schmerz verstehen kann, wären sie tot könnte ich trauern, aber sie existieren noch. irgendwann wird es kommen, dass meine eltern gepflegt werden müssen, aber ich werde sie nicht unterstützen... ich muss heilen von all dem.
keiner der den schmerz nicht kennt, wird das nachfühlen können. und ich glaube ich halte auch kein "mit der zeit wird es besser" aus. das kann niemand wissen! es fühlt sich schrecklich an.
ja ich kenne momo. ich wollte so was ähnliches tun. ich wollte alle erinnerungen und dinge, die ich weiß, chronologisch ordnen, um in der therapie endlich vorwärts zu kommen. aber im moment ist da so viel schmerz, dass ich nicht noch mehr kann. hinschauen ja, aber aufschreiben geht kaum.
ich liebe das wandern, da bin ich frei, zumindest kurz. gestern waren wir wandern. es war so glatt, aber wirklich schön. freitag oder morgen will ich wandern gehen, bzw. spätestens sonntag. mal schauen.
danke für deine wünsche und dein da sein.
liebe grüße willow
Liebe willow,
puh, ich spüre den Druck gerade zu, wenn ich dich heute lese. Und ich frage mich, ob es vielleicht einfach gerade so viel Druck ist, dass Blockaden sich nicht lösen können und ein Vorwärtskommen nicht möglich ist. Du darfst dir Zeit geben. Die große Sache wartet auch noch auf dich, wenn du einen Moment Pause machst. Ich kann mir vorstellen, dass es unheimlich schwierig ist den Druck vorwärts zu kommen, raus zu nehmen. Vor allem wenn du gerade eh das Gefühl hast, das Wettrennen gegen das Monster zu verlieren und weißt, dass vorwärtskommen das Einzige ist, was dir auf Dauer erlaubt das Monster auf Distanz zu halten. Mir fällt da gerade der Film Momo ein. Kennst du ihn? Es gibt eine Szene, wo Momo der Schildkröte folgt und von den grauen Herren gejagt wird. Sie versucht davon zu rennen und kann sie nicht abschütteln. Und dann dreht sie sich um. Und läuft langsam rückwärts. Sie schaut auf das, was sie verfolg und geht ruhig und stetig weiter. Und so bringt sie immer mehr Distanz zwischen sich und die Bedrohung. Vielleicht hilft das Bild ein bisschen.
Wandern gehen finde ich eine tolle Idee. Auch da sind Pausen wichtig und das Tempo muss stimmen...
Ich schicke dir Kraft und Zuversicht für die kommenden Tage.
Viele Grüße
bke-Ina
liebe kira, ja, das rausgehen ist mir sehr wichtig. seit ein paar tagen ist hier alles gefroren und es sieht fast wie schnee aus. ein klein wenig magisch. trotzdem schaffe ich es kaum noch aufzustehen, bzw. zwischen den spaziergängen liege ich viel, auch weil ich meinen körper kaum warm halten kann. verstehe das gar nicht. ich hab seit 2 stunden die wärmflasche hier und meine zehen sind immer noch eisig. wobei es hier auch richtig kalt ist. es ist wie ein wettlauf gegen die zeit. hinter mir das riesige monster, dass schon mein ganzes leben da ist. nun ist die frage, gewinnt das monster oder ich? sieht zur zeit schlecht aus. die symptome nehmen wieder zu. einkaufen und sowas wird wieder schwerer. alle schieben mich gefühlt nur noch ab. ich wollte in meinem urlaub eine große sache angehen. meinen kopf und erinnerungen aufschreiben und chronologisch ordnen.. aber irgendwie blockiert gerade alles. ich weiß nicht. ist wieder viel druck da. ich habe angst, wenn ich jetzt nicht abliefere, dass meine hilfe wegbricht oder auch freunde gehen, weil ich ja mal wieder nicht vorwärts komme. ich wünschte ich könnte auf pause drücken. habe schon überlegt für ein paar tage von freunden unterzutauchen. vermutlich werde ich das tun, ich halte es nicht aus. und vielleicht vergessen sie mich dann schneller.. glaube ich gehe morgen wieder wandern. dann hab ich wenigstens eine gute sache gemacht. liebe grüße willow
Liebe Willow,
danke für deine Offenheit und Tiefe. Ja, du lässt die Gefühle tief sein und gehst durch sie hindurch, und auch durch den Schmerz. Das ist deine Stärke, auch deine Ressource. Leider schwächt es dich sehr auf die Dauer und nimmt dir die Energie. Das mit dem Spaziergang ist genau das, was dich raus fischt und dich frei macht von der Vorstellung, dass du anders sein musst oder dein Leben…Sonne, Natur, Gehen….Sein. Mehr musst du im Moment nicht. Nimm dir Zeit für diese Dinge. Manchmal reicht es! Speichere diese Erfahrung als Bereicherung!
Schönen Abend!
bke-Kira
liebe betty, ich habe mich diesmal auch für bewusstes hinschauen entschieden. der schmerz ist jedoch ziemlich groß und frisst unheimlich viel kraft. ich habe keine ahnung wie man die wunden alle versorgt. klar es ist vorbei und ich bin davon hoffentlich lange in sicherheit, aber die angst ist stark. heute kam ein kleiner trigger. ich war meinen opa besuchen, der in der stadt wie diese menschen lebt. allein der fakt hat so panik ausgelöst. ich war dort seit fast einem halben jahr nicht mehr. ich sehe das kleine kind und alles. und ich frag mich wie menschen solche monster sein können. ich frag mich wie eine mutter wegschauen kann. ganz viele fragen. ich frag mich, was sie heute zu mir sagen würden. ich vermisse den hund von dort. ich wünschte sie wäre bei mir. ich versuche meinen kopf zu sortieren und alles irgendwie zusammen zu puzzeln. es kommt sehr viel, auch in den nächten. irgendwie ist diesmal kein entkommen. ich weiß nicht... fühlt sich an wie in einer schwarzen wolke verschwinden, glaube es würde hier im außen nicht mal jemanden auffallen.. die fassade, die ich jahre gebaut habe, ist wohl gut... mein umgang, wenn ich mir physisch wirklich weh getan habe, ist ziemlich naja... ich mache gar nichts. ich kann es nicht versorgen. ich weiß nicht warum, aber das ist leider seit mehreren monaten wenn nicht sogar 2 jahren so. aber wenn es dann mal von selbst heilt, kann ich es auch nicht in ruhe lassen. aber im außen kriegt auch das niemand mit.. immerhin verletze ich mich nicht absichtlich. ich schaue nur hin und spüre den schmerz. mehr geht nicht. es lähmt mich und macht mich hilflos. irgendwo auch fassungslos. und ich frage mich jede sekunde warum ich noch lebe und wieso ich weitermachen muss, wenn es so viele gäbe, die schon längst aufgegeben hätten... das mit dem kontakt klappt mal mehr mal weniger, aber danke für deine anerkennung. es hilft nicht komplett alleine damit zu sein.
das einzig schöne war heute die natur bei unseren spaziergängen. es sah toll aus mit dem geforenen, der sonne und dem leichten nebel über dem fluss, aber auch der farbige sonnenuntergang..
trotzdem merke ich wie ich wieder in alte kreisläufe komme, obwohl ich so lange keinen kontakt hatte.. liebe grüße willow
Liebe Willow,
wenn ich was zu meinem Umgang mit offenen Wunden sagen darf: ich habe den Eindruck, dass es mir hilft, hinzuschauen, statt wegzuschauen. Wenn ich gefallen bin, und habe mir was aufgeschlagen, dann gilt es für mich, die Wunde zu versorgen. Zum einen mit Salbe und Kühlen, also hinschauen und einen Überblick verschaffen. Und dann gilt es aber auch zu verbinden und zu trösten. Durch pusten, vorsichtiges berühren oder Eis - diesmal zum Essen und nicht zum kühlen :)
Also hinschauen, aber auch bewusst wieder verpacken, verstecken und sich dafür zu entscheiden, sich nun was Gutes zu tun. Wie ist dein Umgang, wenn du dir zum Beispiel fies in den Finger geschnitten hast?
Ich glaube, die Balance zu finden zwischen hinschauen, wahrnehmen und versorgen, und dann aber auch zu verbinden und zu schützen, damit die Wunder sich auch wirklich schließen kann, das ist die hohe Kunst. Zu viel Salbe, zu viel Verbände wechseln und anschauen kann natürlich die zarten Krusten auch schnell wieder öffnen....
Liebe Grüße
bke-Betty
Oh und ich möchte noch ergänzen, dass ich es wirklich bemerkenswert und toll finde, wie offen du hier in den Kontakt gehst. Ich hoffe, du merkst, dass du hier nicht allein bist.
liebe ina,
ich versuche an alles zu denken was ich aus eigener kraft geschafft habe. aber dabei sehe ich auch allen schmerz und schlimmes. im moment kommt zu viel hoch und damit bin ich dann irgendwie doch sehr alleine. es waren immer harte jahre und immer viel kämpfen.. das hat sich irgendwie nie geändert. im moment merke ich, dass ich alleine bin. ich will nicht, dass jemand meine ganze geschichte kennt und alles mitträgt. ich habe nur angst davor alleine zu sein und dass die monster gewinnen. dieses jahr war viel. ich habe viel eingesehen und versuche zu akzeptieren was war. ich muss dinge loslassen, aber auch das tut weh. am ende vom tag bin ich immer alleine. jeden kampf, den ich austrage, kämpfe ich alleine. der schmerz ist sehr groß und ich kann nicht erklären was alles ist. aber es sind so viele kleine puzzelteile, die ich jetzt wo ich frei habe, aufschreiben und zusammenführen wollte. vielleicht nicht die beste idee es ganz ohne hilfe zu tun, aber es ist an der zeit. nur darf ich daran nicht zerbrechen. ich muss kämpfen. aber da ist viel trauer und schmerz. viel angst. und das alles macht einsam, weil da niemand ist, der das mitträgt. oder überhaupt nur da sitzt. ich will keinen der mir ratschläge gibt, da sitzen und in den arm nehmen wäre toll. nicht wegmachen was ist, sondern da sein. niemand kann mehr rückgängig machen, was passiert ist und wie viele menschen weggeschaut haben. niemand kann die schäden rückgängig machen, aber allein damit zu sein ist das schlimmste.
ja narben wären besser als wunden, aber davon bin ich weit weg. es geht immer wieder auf und tut sehr weh. irgendwann werden es narben und sie werden mir zeigen was ich geschafft habe und wie stark ich war, falls ich es jemals schaffen sollte.
mein hund ist viel da, aber sie kann oft nicht damit umgehen wenn ich weine. sie ist eine kämpferin und braucht viel kraft um durch ihren körperlichen schmerz zu gehen. aber wir kuscheln so viel wir können. heute morgen waren wir im nebel laufen, das war für uns beide ziemlich schön. später holen wir ihren einen hundefreund ab, weil die besitzerin nicht laufen kann. mein hund genießt immer, wenn ich mal zuhause bin. sie kann gut alleine sein, aber ihr geht es viel besser, wenn ich da bin. die entscheidung der klinik wankt ja wieder, wegen verschiedener gründe. und diesmal tut es noch mehr weh, dass ich meine hündin wieder abgeben muss für die zeit. der start nach der klinik war schwer und es hat lang gedauert, bis zwischen uns wieder alles gut war. es sind zu viele dinge irgendwie. und keiner der mit ordnen kann. fühlt sich wieder wie ertrinken an. und ich sag niemanden, dass es so ist...
danke für deine worte.
ich schicke ein wenig von der sonne mit und wie sie auf den gefrorenen wiesen glitzert.
liebe grüße willow
Liebe willow,
es freut mich sehr zu lesen, dass du zwischendurch viel Zuversicht hast. Ich denke, es ist normal, dass diese - wie so viele andere Gefühle - wellenförmig kommt und geht. Das macht aber natürlich die Phasen mit weniger Zuversicht nicht einfacher. Manchmal kann es aber ein bisschen Mut machen, sich - wie du es gerade tust - daran zu erinnern, dass es eben auch Zeiten gibt in denen man hoffnungsvoller in die Zukunft blickt.
Gerade tut dir, wenn ich dich richtig verstehe, vor allem der Blick in die Vergangenheit weh. Und ja, das darf sein.
Den Vorteil, den Narben im Vergleich zu offenen Wunden meiner Ansicht nach haben, ist, dass man sie nicht mit Pflastern und Verbänden abdecken muss. Man kann sie anschauen. Sie tun hin und wieder weh. Und manchmal ist es schmerzhaft daran erinnert zu werden, was die Wunde verursacht hat. Aber: Narben können auch daran erinnern, dass sich etwas verändert hat, seit die Wunde entstanden ist. Sie können uns daran erinnern, was uns bei der Wundheilung früher schon mal geholfen hat (das ist manchmal schwierig zu erinnern, im akuten Schmerz einer frischen, offenen Wunde). Ich möchte Narben nicht idealisieren. Ganz sicher nicht. Aber wenn wir welche haben, kann es hin und wieder gut tun, sie möglichst wohlwollend zu betrachten.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut beim Betrachten und Versorgen deiner Wunden.
Und wie schön, dass dein Hund dir gerade so ein guter Begleiter ist!
Viele warme und herzliche Grüße
bke-Ina
hallo,
danke für deine worte. ich denke nicht, dass mehr zuversicht der schlüssel ist. ich habe phasenweise immer viel zuversicht.
es tut zur zeit einfach sehr weh. zu realisieren was und wie es ist. dass ich meine kämpfe alleine werde kämpfen müssen. und dass ich meine vergangenheit nicht mehr ändern kann. ich bin hier und ich habe in der hand, dass es besser wird. aber das wird es erst, wenn ich betrauere was war und akzeptiere wie es ist und das ich vieles nicht mehr schaffe, was andere menschen schaffen. mein weg wird immer einige steine haben. aber ich muss ihn kämpfen. gerade fehlt mir das wie. die sicht... ich würde gerne meinen schmerz teilen und sagen was das problem ist, aber ich werde es nicht können. ich weiß, dass ich vieles geschafft habe und andere mit der geschichte viel schlimmer dran sind. dennoch spüre ich meine verzweiflung und mein leid auch. und ich habe keine ahnung mehr wo ich hin kann.
gestern war mein schönstes weihnachten jemals. heute spüre ich den schmerz und betrauer alle weihnachten davor. auch das ist okay. ich habe die beste begleitung dafür. mein kleiner hund kuschelt viel. sie hat von freunden heute ein geschenk bekommen und sich so so sehr gefreut. einen großen igelball.. wie stolz sie hier lang gerannt ist und ihn mir zugeworfen hat. dieses kleine wesen ist wundervoll.
ich will auch kein "zeit heilt alle wunden" hören. das ist bullshit, denn jeder der das sagt hat keine ahnung. die wunden werden zu narben, die immer wieder weh tun, aber es sind noch wunden. und um die muss ich mich kümmern. hoffentlich reicht meine kraft dafür..
ich wünsche euch hoffentlich gute tage und schicke euch den gedanken mit, dass sich alles verändern lässt..
in einem film habe ich einen spruch gefunden, der sehr passend ist... "das größte glück und der größte schmerz liegen nahe beieinander"...
liebe grüße
willow
Liebe Willow,
Du schreibst:
„die letzte Zeit war turbulent und ungeplant. viele Probleme und Baustellen. ich hoffe, dass langsam ruhe kommt.
Das wünsche ich dir auch so sehr: dass diese Ruhe in dir selbst auch kommt, damit die äußeren Umstände dich nicht so sehr von der Hoffnung in dir abbringen. Im Moment ist es so, aber ich gehe davon aus, dass es sich etwas auf jeden Fall ändert und die Umstände sich ändern und auf dich wunderbare Veränderungen warten. Du brauchst einfach mehr Zuversicht. Das wünsche ich dir so sehr.
Ich wünsche dir, dass du trotz Sorgen die Dinge im Moment so akzeptierst ohne daran zu zerbrechen, Tiefe zulässt und weiter gehen kannst, dabei aber die Hoffnung nicht verlierst.
Abendliche Grüsse
bke-Kira
liebe hana,
die letzte zeit war turbolent und ungeplant. viele probleme und baustellen. ich hoffe, dass langsam ruhe kommt.
ich versuche viel an mir zu arbeiten und es zu schaffen, nur kommen immer wieder neue hürden. im moment bin ich sehr sensibel und dünnhäutig. ich weiß nicht was da hilft. dieses jahr tut es besonders weh, dass ich keinen kontakt zur "familie" habe. ich kann gar nicht genau beschreiben warum. es ist ja nicht das erste jahr. aber diesmal ist es sehr düster. eine freundin kommt morgen. zumindest hatten wir das ausgemacht, aber ich habe von ihr seit freitag nichts mehr gehört und mein kopf macht daraus, dass sie nicht kommen wird. irgendwie schwer. seit ich aus der klinik zurück bin realisiere ich immer mehr, dass ich niemals mehr zu meiner familie zurück gehen kann und dass ich niemals eine familie haben werde, die ich um hilfe oder rat fragen kann. das tut gerade sehr weh. ich würde mich am liebsten verstecken. ich bin sehr verletzlich und ich weiß, dass mir keiner geben kann was ich mir wünsche. dennoch ist es traurig. es kommen wieder neue probleme auf und ich stehe ziemlich alleine da. ich weiß nicht, ob man das verstehen kann. und nein meine freunde sind nicht greifbar, sie haben alle ihr leben und distanzieren sich immer mehr.. sie werden auch älter und fokussieren ihre eigenen kleinen familien mehr. hm.
ich erwarte nicht, dass andere menschen alles auffangen. mir fällt es nur sehr schwer alleine da zu stehen. und jeden kampf alleine zu kämpfen.
das mit der klinik wankt wieder. eine freundin hat kritisiert warum ich denn keine spezialisierte nehme, also heißt es alles nochmal durchkauen, aber alleine...
ich weiß nicht, ob es sich lohnt mit mir im kontakt zu sein. glaube im moment sieht man mich stück für stück daran zerbrechen. aber mein hund ist immerhin da. und ich habe zum glück erstmal urlaub und zeit für sie. hoffe danach wird es leichter..
danke für deine worte.
liebe grüße willow
Liebe willow,
super, dass du das mit dem Krankengeld heute morgen in die Hand genommen nommen hat, da kannst du echt stolz auf dich sein. Und wie wunderbar, dass du erfolgreich warst, das freut mich für dich!
Ich habe den Eindruck, dass du grade hart an dir arbeitest und echt am Ackern bist. So schwer es auch ist für dich grade und so groß deine Sorge, dass du in deinem Kampf dein Umfeld verlieren könntest - du spürst an Tagen wie heute, dass du es schaffen kannst. Jaaa, das kannst du auf jeden Fall und ich wünsche dir, dass die Momente mehr werden, in denen du das merkst, glaubst und weißt.
Andere Menschen können nicht alles auffangen, was wir in unseren Rücksäcken tragen - ich bin aber fest davon überzeugt, dass sie uns helfen können, nach und nach immer wieder etwas Ballast abzulegen und mit dem, was an Last bleibt zu lernen umzugehen. Manchmal braucht es vorübergehend eine größere Unterstützungsform um bestimmte Lasten angehen und bearbeiten zu können. Für solch eine Form, eine andere Klinik, scheinst du du grade entschieden zu haben. Ich glaube, das ist dir nicht leicht gefallen und hat dich Mut gekostet, auch weil du in der Vergangenheit nicht so gute Erfahrungen gemacht hast.
Ich ziehe an dieser Stelle den Hut vor dir, liebe Willow. Davor dass du es schaffen willst und dafür kämpfst "es aus dem Mist zu schaffen" und neue Hilfe probieren willst. Vielleicht auch, um andere Menschen wieder mit weniger Angst an dich rankommen zu lassen. Das würde mich sehr freuen. Für dich aber auch für die Menschen um dich herum weil ich denke, dass es sich lohnt mit dir in Kontakt zu sein.
Ganz viele Grüße dir von
bke-Hana