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Hey Willow,
ich verstehe so gut, wie du dich fühlst. Dieses Gefühl, dass alles zu viel wird und man nicht mehr weiß, wie man das noch schaffen soll… und dann zeigt man mal Grenzen, und trotzdem fühlt es sich irgendwie falsch an. Aber das bedeutet nicht, dass du ein schlechter Mensch oder eine schlechte Freundin bist. Du hast genauso das Recht, für dich einzustehen.
Und ich weiß, es ist schwer, mit jemandem zu reden ich kämpfe selbst damit. Aber wenn sich Leute schon Sorgen um dich machen, dann bedeutet das, dass du ihnen wichtig bist. Und wenn sie dir ihre Hilfe anbieten, dann nimm sie an. Du musst das nicht alleine tragen, vor allem wenn es Menschen gibt, die für dich da sein wollen. Auch wenn es schwerfällt, vielleicht ist es gerade das, was dich ein kleines Stück weiterbringt.
Liebe Grüße
Nahla
liebe betty,
die perspektive darf sich gerne beeilen, nicht dass es zu spät für sie wird...
heute habe ich mich wie die schlechteste hundemama gefühlt. ich wusste es kommen handwerker, dachte die sache dauert maximal 1h. die waren nach über 1h immer noch nicht fertig, ich wusste ich muss los, ich hab ein wichtiges gespräch. also hab ich meine vermieter gefragt, ob sie bitte wieder zusperren können, wenn sie weg sind und bitte anrufen, falls meine hündin zu viel bellt. ich kam wieder, hole die schlüssel ab, kam der kommentar sie müsse jetzt sehr müde und fertig sein. ich hab mich so gehasst. den ganzen tag über. ich weiß, dass es für meinen hund stress pur ist. aber ich habe niemanden. ich kann niemanden fragen. und das jedes mal zu spüren tut höllisch weh. ich komme über den schmerz nicht hinweg. jedes mal reißt es wieder auf...
ich will keine menschen mehr sehen. ich halte das alles nicht aus. niemand kann mehr helfen, alle fühlen sich hilflos. ich mich auch... ich weiß nur ich finde einen weg da raus, doch ich habe keine kraft mehr und mein kampfgeist wird immer kleiner.
danke für deinen schutz vor dem ertrinken. ich mag das meer eigentlich, aber meines hat einen riesigen sturm und hohe wellen. mein meer des lebens hat nur ein ziel: mich untergehen sehen.
ich weiß, dass ich ihnen wichtig bin, aber ich weiß auch, dass sie wegen mir sehr leiden. und ich mag sie zu sehr um für sie eine last zu werden.
hoffe es kommt bald wieder etwas sonne.. im moment kommen nur schlechte nachrichten.
liebe grüße willow
Hey willow,
Hachiko - ich heule! Nur wenn man den Namen schon sagt!
Perspektiven tun sich manchmal in den wildesten Momenten plötzlich auf, ohne dass wir damit rechnen.... Ich wünsche dir das Vertrauen, dass es dir auch passieren kann! Und Hier und Jetzt hast du deine süße Hündin, das ist das Wichtigste!
Bis dahin möchte ich dir einen Schwimmring, Schwimmflügel und Schwimmweste reichen - wie du merkst: ein Ertrinken akzeptiere ich nicht :)
Und wenn du magst auch noch Schnorchel und Schwimmbrille, um neugierig zu bleiben, was unter der Wasseroberfläche so abgeht!
Anscheinend gibt es Menschen, die sensibel auf dich gucken und wahrnehmen, dass es dir aktuell nicht gut geht! Ich hoffe, du nimmst wahr, dass du ihnen scheinbar wichtig bist!
Viele Grüße
bke-Betty
liebe ina,
ich danke dir für deine worte und falls es dich noch irgendwie erreicht, wünsche ich dir, dass dir deine neue arbeit gefällt und viel freude bereitet.
ja stimmt die mochte ich auch. balto kenne ich. der ist echt cool. hab ihn nicht oft gesehen, aber ich mag hunde ja sowieso richtig gerne. oh die statue ist bestimmt richtig cool. es gibt auch eine von hachiko. das ist ein akita inu. dazu gibt es auch einen film. und den mag ich auch gerne, wobei ich oft weinen muss, wenn ich ihn schaue. mein hund ist ein shiba inu. also vom wesen genau dasselbe. kleiner spoiler: hachiko wurde von einem mann beim zugfahren gefunden und er wollte ihn eigentlich nur behalten bis seine besitzer ihn abholen. es hat sich keiner gemeldet, dann wollten sie ihn vermitteln bzw. die frau wollte, weil sie den hund unfassbar anstrengend fand. als sie dann aber gesehen hat wie glücklich die beiden zusammen sind hat sie es erlaubt. er hat den mann immer zum zug begleitet und jeden abend abgeholt. eines tages starb der mann, der hund hat immer wieder am bahnhof gewartet aber er kam nicht. der sohn wollte ihn mitnehmen in sein zuhause aber auch da ist er abgehauen und bis zu seinem lebensende hat er an diesem bahnhof gelebt und gewartet. dort steht auch die statue. meine miniversion ist auch unfassbar treu. (außer sie will jagen) wir haben eine richtig starke bindung und ich bin der einzige mensch den sie wirklich als rudelführer akzeptiert. sie hat ja eine krankheit und zur zeit geht es ihr so so gut. bin so stolz auf die kleine dame. und sie rennt und springt und spielt so viel. wir kuscheln extrem viel. nur kommt das dunkle immer noch viel zu stark durch. an den tagen sind die gedanken so stark, dass nicht mal die liebe zu meiner hündin mir halt gibt. das macht mir große angst.
ich habe diese woche viel doofes erlebt. das was die freundin gesagt hat wirkt stark nach. eine andere freundin meinte sie fühlt sich hilflos, weil sie nicht weiß wie sie mir helfen kann. und dann wurde mir auch gesagt, dass ich sehr mitgenommen aussah bzw. gar nicht gut und was los sei. nur wie sage ich was in meinem kopf passiert? wie teile ich die last? ich ertrinke daran. nur weiß ich nicht was ich tun kann. ich versuche zu reden, ich suche aktiv hilfe. aber jede hand die ich greife ist genauso schnell wieder weg.
ich weiß nicht mehr warum ich es versuchen soll, klar für meine hündin, aber danach? wer weiß wie alt sie noch wird...
es gibt keine gute zukunftsperspektive finde ich...
liebe grüße willow
Liebe willow,
oh Kindheitshelden, ein wunderbares Thema. Ich mochte alle "Kleinen" von Otfried Preussler (Die kleine Hexe, das kleine Gespenst, der kleine Wassermann...), keine wirklichen Helden, aber liebenswürdige Figuren mit Witz. Ein Kindheits-Held war für mich Balto. Kennst du den Film? Ich weiß nicht wie alt ich war, als ich den zuerst gesehen habe, aber ich habe ihn immer und immer wieder geschaut. Und obwohl im Film gesagt wird, dass die Geschichte auf einer echten Hundefigur basiert, war das für mich als Kind gar nicht so wichtig. Und irgendwann, Jahre später stand ich als junge Erwachsene im Central Park in New York vor Baltos Statue. Ich wusste nicht, dass sie da steht, ich bin einfach rumspaziert und da war sie. Das war ein überraschend rührender und schöner Moment.
Und du hast eine ganz eigene Hunde-Heldin bei dir.
Uff, da hast du heute wirklich einen heftigen Tag gehabt. Ich kann verstehen, dass dir da gerade nach hinschmeißen ist. Und ich bewundere deine Hartnäckigkeit. Ja, du hast schon ganz viel geschafft und gekämpft und du wirst wieder eine Lösung finden. Das in so einem Moment so klar formulieren und sehen zu können, ist nicht selbstverständlich. Ich würde behaupten, dass da dieses Wochenende innerlich ganz schön viel ging. Ich wünsche dir heute einen ruhigen Abend mit viel Hunde-Kuscheln.
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe betty,
ein held.. oh das ist tatsächlich schwierig. winnie pooh mag ich auch richtig gerne. dumbo mag ich auch gerne. er war anders und doch besonders und weil er ein elefant ist mag ich ihn einfach. und er hat es geschafft obwohl er alleine war. ich mag auch die szene wo seine mama ihn auf dem rüssel schaukelt und gar nicht ihren schmerz und ihr eingesperrt sein zeigt. weiß nicht. ich kann mich nicht an alles von dumbo erinnern, aber ich mag den film sehr.
aber winnie pooh zitate sind schon echt schön.
dieses wochenende ging nicht viel. wir haben uns viel ausgeruht. gerade kam sie während ich getippt habe und hat sich ganz lange kuscheln lassen. sie kommt dann immer, schnüffelt an meinem auge, schleckt es ab und drückt dann ihren kopf an meinen bauch, damit ich gut streicheln kann.
heute war ein schwerer tag. eine freundin hat mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ich ein versager bin. dass ich mich nur anstrengen müsse und ja gar nicht will, dass es besser wird. das hat getroffen und tut es immer noch. ich weiß, dass ich eine entäuschung und last bin. ich werde zu ihr erstmal große distanz aufnehmen. blöderweise ist sie die einzige, die meinen hund nehmen würde, wenn ich in eine klinik gehe. aber ich werde einen anderen weg finden. ich muss schon so lange alleine kämpfen, dann muss es diesmal auch gehen.. ich stehe alleine in meinem großen sturm.. wie immer. ich weiß, dass es für jeden außenstehenden so schwer ist zuzusehen wie es mir geht. aber ich hab schon so lange keinen kontakt mehr zu den menschen und ich kämpfe. ich kriege immer wieder gesagt, dass freunde nicht mit mir tauschen wollen würden, das andere in meiner siutation drogenabhängig wären usw... ich kriege auch gesagt, dass es krass ist, dass ich überhaupt so arbeiten kann.. ja... mir ist nach allem hinschmeißen und mich erstmal zurück ziehen. da gingen zu viele pfeile durch den sturm. und jeder hat getroffen...
danke für deine worte.
liebe grüße willow
Liebe willow,
dein Kontakt zu den zarten, freudigen Momenten, in denen du dich wieder wie ein Kind fühlst, rühren mich an. sofort musste ich an meine Kindheit und meine Heldin aus dieser Zeit denken: Pipi Langstrumpf! ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. ich wollte immer wie Pipi sein und versuche mir das manchmal noch heute wieder ins Gedächtnis zu rufen. Pipis Umstände waren nicht leicht, keine Eltern anwesend, auf sich allein gestellt und doch ein Leben gelebt, was selbst Tommi und Annika aus ihrem behüteten Elternhaus manchmal beneiden.
Wer mich auch immer begeistert hat war Winnie Pooh.
"Ferkel, welchen Tag haben wir?"
"Es ist heute."
"oh mein Lieblingstag"
Hast du auch Held*innen aus deiner Kindheit, die auftauchen, wenn du wie ein kleines Kind unterwegs bist? Welche sind das und was hast du von ihnen vielleicht mitnehmen können?
Schön, dass du diese wertvollen Momente hast :) ich wünsche dir mehr davon!
Liebe Grüße
bke-Betty
hallo,
leider können wir auch diese woche nicht wandern, aber ich hoffe mittwoch können wir endlich wieder. heute haben wir eigentlich nur geschlafen. mein körper ist wieder am ende, tut höllisch weh. die therapie wirkt körperlich oft sehr nach. bewegen geht heute nur mit starken schmerzen. wir konnten auch nicht so lange laufen gehen heute. aber haben versucht das wetter zu nutzen.
hier sind viele jahrestage gerade.. jeder wirkt einzeln besonders... zeit zum durchatmen bleibt kaum. aber bald ist es hoffentlich vorbei. im moment verliere ich mut und hoffnung. wie weiter kämpfen in einer welt die sich nicht ändern wird? meine lebenswirklichkeit wird immer anders sein. ich habe freunde, aber keine familie. und den teil der familie, die ich habe gefährden meine sicherheit und erkaufen sich meine nähe mit geld. wie entscheidet man? irgendwie eine so große welt in der ich immer völlig alleine stehe... immer mal kommt jemand vorbei und hält kurz hand und dann bin ich alleine mit dem großen sturm. in manchen dingen bin ich wie ein kleines kind. freue mich oder bin genauso unsicher und erkunde die welt immer neu. doch ich muss den teil beschützen. den dürfen nicht viele sehen. er ist zu zerbrechlich... oft wünsche ich mir diese eine person zurück. die person die mir früher mein leben gerettet hat. ich hoffe sie wusste was sie für mich bedeutet. es wird immer mühsamer und ich frage mich wie lange es noch geht. mein körper kämpft auch sehr. durch das verkrampfen und andere symptome kann ich oft schwer aufstehen oder falle fast um wenn ich es tue. ich weiß ich muss die stärke weiter in mir tragen. nur möchte ich aufhören. wer bestimmt, dass ich weitermachen muss?
ich bin froh, dass mein hund hier ist. ohne sie wäre ich es nicht mehr. glaube ohne sie würde ich gar nicht mehr aufstehen. sie genießt aber auch, wenn wir zusammen einen mittagsschlaf machen wie heute. sie ist ein unfassbar liebes kleines wesen. und dennoch ein kleiner freigeist. heute hat sie draußen ihre freiheit in vollen zügen genossen und versucht mich auszutricksen.
keine ahnung wie neue kraft kommen soll. ich bin müde. aber ein müde das mit schlafen nicht weggeht.
schönen abend.
liebe hana,
wir waren leider nicht wandern. sie hat sich gestern so überanstrengt, dass wir heute pause gemacht haben. ich hatet auch richtig viel zu tun und bin heute sehr müde. ich will aber vor heute abend nicht schlafen. dafür waren wir bei einem see laufen heute morgen. alles war gefroren und die sonne hat gestrahlt. alles hat dadurch geglitzert. ja ich sehe meine kompetenz auch, es ist nicht perfekt, aber ich gebe mir richtig müde. nur wenn ich dann meine kollegin sehe wie gemein sie zu den kindern ist und wie sie gegenarbeitet, dann werde ich richtig traurig. hm, ich habe ja schon 2,5 jahre therapie. es sind fortschritte da, aber das große thema können wir immer noch nicht sehr viel berühren. und ich würde so gerne einfach damit abschließen. nur wie? ich hatte hoffnung in der klinik vielleicht etwas kontrolle abzugeben und somit an dem großen thema arbeiten zu können. nur fühle ich mich gerade nicht wirklich bereit dazu. danke für deine worte. ich hoffe, dass sie es gut hat. manchmal schaffe ich durch meine psyche vieles nicht. aber ich gebe alles was ich k ann. gerade liegt sie glücklich da und schläft. ich hoffe ich schaffe die woche, in der befindet sich ein schwieriger jahrestag. meine kraft ist ja jetzt schon sehr gering. und es ist viel druck da. ich werde denke ich gleich versuchen zu lesen... ein wenig kopfpause wäre gut. schöne woche, willow
Liebe willow,
das hört sich schön an mit den Sonntagswanderplänen, bin schon gespannt, wo es am kommenden Wochenende hingehen wird :-)
An den Arbeitstagen, so schreibst du, ist eine ganze Menge die du schaffen sollst. Ausgleichen für die Kollegin und eine Reihe von Anforderungen und Stress. Echt viel, was dir zugemutet wird. Und, so lese ich auch heraus, zugetraut wird. Nur du kommst mit dem einen Kind klar. Daraus lese ich, dass dir eine ganze Menge an Kompetenz zugesprochen wird. Ich persönlich kann mir ja gut vorstellen, dass du richtig gut mit den Kindern klarkommst die besondere Bedarfe haben und auf sie eingehen kannst. Ich hoffe, du kannst das auch so sehen?
Klinik und Therapie ... 10 Jahre sind eine lange Zeit, da stimme ich dir zu. Ich denke aber, dass in 10 Jahren Therapie, also sollten es so viele werden, Stück für Stück ja immer auch wieder eine Menge an Entwicklung und Veränderung passieren, die in eine gute Richtung führen können. Immer einen Schritt weiter.
Du hast riesige Angst nochmal in eine Klinik zuz gehen, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber irgendwie scheint es auch so, dass du denkst, trotz allen Erschwernissen und Mauern könnte dich ein Klinikaufenthalt weiterbringen. Hier bin ich neugierig, was das sein könnte, vielleicht magst du das ja schreiben?
Ich freue mich über Berichte zu Erlebnissen mit deiner glücklich über Wiesen rennende Hündin und die Sterne, die du mit uns teilst. Das sind so schöne Eindrücke, die ich gerne nehme an diesem Abend. Und auch alles andere was du mit uns teilen magst lese ich und lesen wir gerne. Alles liebe und bis bald
bke-Hana
die denkt, dass deine Hündin es richtig gut bei dir hat
liebe ina, das wandern plane ich zur zeit jeden sonntag. das ist mir sehr wichtig geworden. bin gespannt wo es dieses mal hin geht. das mit dem druck und stress hat jetzt ein neues level angenommen... auf arbeit gibt es eine neue aufgabe, die ich auch schaffen muss. weil ich meine kollegin entlasten soll. das tun sie auch nur, weil offensichtlich nach außen ist wie es ihr geht. bzw. glaube die haben auch angst, dass es ne beschwerde gibt. angeblich sorgen sie sich auch um mich. ganz sicher nicht. wie oft ich gesagt hab, dass es nicht gut läuft und wie die kollegin mich anzickt. aber gut. ich weiß, dass ich es kann, die frage wird nur sein welchen preis werde ich zahlen. die struktur hilft und ich habe zum beispiel auch zu hören bekommen, dass nur ich mit dem einen kind klar komme und ihm niemand helfen kann... ja. heute war viel trauer da. ich weiß auch warum. die kollegin hat zwar nicht nach hilfe gefragt aber weil man sich sorgen macht wegen bestimmter verhaltensweisen bzw. wie sie mit kindern umgeht, wird gehandelt. ich sage seit ich zurück aus der klinik bin, dass es schwer ist. ich kämpfe mein ganzes leben. ich muss um jede hilfe kämpfen. so dumm... gerade weiß ich nicht was ich will. ich habe riesige angst vor einer klinik, ob ich wieder die ersten wochen nicht ansprechbar bin, ob ich meine ziele erreichen kann usw. dann auch krankengeld, wer nimmt den hund usw... ich versuche stabilisierung. aber ich will halt nicht 10 jahre therapie machen. was nicht schlimm wäre, aber das wäre ne verdammt lange zeit. ich würde gerne leben dürfen. nur die äußeren umstände erschweren es mal wieder. leider habe ich an schlimmen tagen so viele mauern, dass nicht mal meine hündin durch kommt. die tage sind die schlimmsten, weil ich mir dann unheimlich vorwürfe mache. ich schaue mal, welche methode oder so ich verwenden kann. danke für deine wünsche. heute waren wir im ganz dunklen auf den feldern. am himmel waren so viele sterne. das sah richtig toll aus. ein paar fotos konnte ich machen. ich teste zur zeit die nachtfunktion meines handys. meine hündin ist auch über die wiese gerannt und war so glücklich. liebe grüße willow
Liebe willow,
schön, dass das Wandern zumindest manchmal für einen Moment alles gut sein lassen kann.
Du funktionierst gerade, obwohl es dir nicht gut geht. Ich stelle es mir unheimlich anstrengend vor, den Erwartungen hinterher zu "hecheln" und zu merken, dass es z.T. einfach nicht klappt, diese zu erfüllen. Wäre es möglich, da etwas Druck und Stress raus zu nehmen? Dich z.B. ein paar Tage krank schreiben zu lassen, zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und sich dann wieder den Erwartungen stellen? Oder tut das Arbeiten auch gut, weil es Struktur gibt, du merkst, dass du noch funktionieren kannst, es schöne Kontakte gibt...?
Du überlegst dir, im Frühling nochmal in die Klinik zu gehen, oder vielleicht doch bis Herbst zu warten. Hast du eine Tendenz? Bzw., wenn du merkst, dass es gut tun könnte/nötig wäre, was spricht aktuell dagegen?
Du suchst dein Gleichgewicht zwischen Leistung erbringen und Aufarbeiten. Das ist sicher nicht einfach und ich denke, es kann auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein, welches Verhältnis da stimmig ist. Ich kann gut verstehen, dass du in der Therapie vorwärts kommen möchtest. Gleichzeitig, wenn du bemerkst, dass du gerade nicht stabil bist und sich dein Zustand eher in die falsche Richtung entwickelt, könnte es sinnvoll sein, ein bisschen zu bremsen und vielleicht erstmal eine Stabilisierung anzustreben.
Ja, wahrscheinlich wird es nichts geben, was einfach immer hilft (außer vielleicht kuscheln mit deiner Hündin), aber dafür ist es ganz gut, ein paar Strategien im Köfferchen zu haben. Du kennst ja schon einige Dinge, die dir manchmal helfen. Vielleicht spürst du in gewissen Situationen, welche Strategie gerade helfen könnte und vielleicht musst du in anderen Situationen 2-3 probieren, bevor eine Hilft. Das braucht natürlich auch Zeit und Kraft und ist nicht in jeder Situation möglich. Vielleicht können auf Arbeit anstelle von Achtsamkeitsübungen unauffällige Atemübungen, oder eine kurze 5-4-3-2-1 Übung helfen?
Ich wünsche dir, dass du heute Nacht erholsamen Schlaf findest und schicke dir ein warmes, helles Lichtlein, dass dich durch die Nacht begleiten soll.
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe betty,
eigentlich in keinem. immer ist da die müdigkeit, überforderung durch reize, anstrengung, ängste usw. ich hab selten momente wo alles mal kurz okay ist oder gut. beim wandern geht es manchmal, manchmal hab ich aber auch die ganze runde panik. ähnlich beim spazieren gehen. es gibt dinge, die einen tag super funktionieren und dann gar nicht. im moment ist es wieder nur funktionieren. ich weiß was erwartet wird, kann es aber manchmal einfach nicht leisten. ich schlafe seit einigen tagen wieder kaum, wache mit panik auf, traue mich nicht einzuschlafen. das macht sich bemerkbar, weil ich von früh bis abend ohne pause auf den beinen bin. die einzige ruhezeit ist nach den aufgaben im bett. da lese ich oder sonst irgendwas. wobei der kopf je müder er wird auch nicht mehr lesen kann. ich überlege wieder, ob klinik jetzt im frühling gut wäre. oder ob ich bis herbst warte. wie ich weiter vorgehe usw. was ich in der therapie wie angehen kann. ich würde gerne mehr fortschritte sehen. ich bin instabil und es wird eher schlimmer als besser. ich weiß nicht wie ich weitergehen soll und wie ich gleichgewicht zwischen leistung/funktionieren und aufarbeiten/therapie schaffen soll. im moment bin ich überlastet. aber hab auf arbeit so viele baustellen..
ich kenne achtsamkeitsübungen. aber manchmal geht einfach gar nichts mehr. da konnte ich als es fast zu viel war nichts machen, weil die rahmenbedingungen andere ziele hatten. kann ja nicht plötzlich auf arbeit sagen ich gehe oder ich erldige meine pflichten und termine daheim nicht mehr.
musik hilft manchmal, wobei das oft auch eher nur da ist um anderes zu überdecken. kommt drauf an was ich höre und wie.
ich weiß, dass ich nichts finden werde was immer hilft. aber oft hilft halt auch gar nichts. und mein körper braucht schlaf. aber meine psyche rebelliert. weiß nicht was mir meine psyche sagen will. zur zeit kommen teils wieder bruchstücke erinnerungen. dinge die nachwirken. und keine ahnung was ich damit tun soll. ich fühle mich verloren in der welt. ich verliere alles um mich irgendwie. oder ich passe gar nicht rein. wie ein fehler.. aber das passt auch zu allem was gerade so präsent ist..
liebe grüße willow
Hallo liebe willow,
wenn der wichtigste Schritt ist, gesund zu sein (oh ja, das klingt wichtig, richtig und wünsche ich dir sehr) dann kann es sinnvoll sein zu überlegen, an welchen kleinen Momenten am Tag du vielleicht ein bisschen das Gefühl hast. Zum Beispiel beim wandern, erstrecht, wenn es so wahnsinnig tolle 12km Runden sind. Das muss auch erstmal geschafft werden :) gibt es noch andere kleine und große Momente, die Lebendigkeit bedeuten und wohltuend sind? Ein Zwischenziel könnte sein, für jeden Tag einen kleinen Lebendigkeits-Moment zu suchen.
Pause-Knopf... das verstehe ich zu gut und hoffe sehr, dass du ihn schnell findest. Hast du das mal in deiner Therapie erwähnt? Vielleicht kennt deine Therapeutin gute Achtsamkeits-Übungen, die helfen können. Mein persönlicher Pause-Knopf ist Musik, meist sogar ein bestimmtes Lied. Wenn ich das anmache, dann passiert 4:27min wenig in meinem Kopf und umso mehr in meinem Bauch. das tut mir sehr gut. Gibt es einen Song, der deinen Kopf leiser werden lässt?
Ganz liebe Grüße
bke-Betty
liebe ina,
hm der erste schritt egal vor welchem der schritte wäre, dass es mir besser geht und ich mit der therapie fertig bin. aber das in kleine ziele zu unterteilen, keine ahnung. ich weiß ja nicht was ich machen muss, damit es mir wieder gut geht. das ist das gemeine daran. niemand kann mir sagen was ich tun muss, um endlich leben zu dürfen.. also wie soll ich da ziele finden?
ich weiß nicht. aber irgendwann will ich weit weg von hier sein... an einem ort den niemand kennt.
manchmal geht nähe. aber nicht immer. manchmal öffne ich mich. zeige, dass ich jemanden mag und dann gehe ich wieder auf distanz, kleine worte reichen oder zu viel nähe oder zu wenig. ich habe wenig hoffnung es zu schaffen, obwohl so viele sagen, dass ich es schaffen werde. viele bewundern meine stärke, doch sie hat ihren preis... ich lasse jede beziehung bedeutunglos werden. alles kalt werden.. niemand kann weh tun wenn es kalt wird. und gleichzeitig freue ich mich sehr, wenn man mich umarmt. paradox oder?
ich gebe mir mühe und arbeite weiter an mir. ich hab mir vorgenommen, solange meine hündin lebt werde ich es versuchen. sobald sie weg ist, ist es auch okay.
wir laufen sehr oft bei sonnenaufgang, aber das wandern bei sonnenaufgang hat tatsächlich noch ein anderes feeling. kann ich jedem nur ans herz legen. gestern waren wir 12 km wandern. das längste am stück bisher. die umgebung war wirklich traumhaft schön.
ich versuche meine erwartungen runter zu schrauben. und auch nicht alles zu geben was ich habe. mal sehen. im moment habe ich nur sehr angst all meine fähigkeiten zu verlieren... es kommen immer mehr erkenntnisse und dinge die ich ordnen sollte. aber nicht weiß wie. manchmal hätte ich gerne einen pauseknopf. mein körper holt sich pausen mittlerweile. heute hab ich verschlafen. und jetzt abend ging alles nur mit großer mühe. ich bin ziemlich fertig. es ist zu viel gerade irgendwie..
liebe grüße und danke für deine worte
willow
Liebe willow,
das ist eine gute Frage. Welche Wünsche sind realistisch? Vielleicht hilft es dir, das etwas genauer einzuschätzen, wenn du dir bewusst machst, welche Schritte nötig sind, um zu diesen Wünschen zu kommen. Vor allem bei langfristigen Zielen kann es Sinn machen zu schauen, in welche kurz- und mittelfristigen Zwischenziele sich das langfristige Ziel unterteilen lässt. Und dann, was es braucht, um diese kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen. So lassen sich Dinge, die in weiter Ferne scheinen, manchmal etwas näher heran holen. Und es lässt sich etwas leichter abschätzen: Welche nötigen Schritte kann ich tatsächlich tun? Und welche Faktoren liegen außerhalb meines Einflussbereichs?
Du baust Mauern auf, um dich zu schützen. Und merkst gleichzeitig, dass damit Distanz zu anderen entsteht. Das kann vorübergehend eine Lösung sein. Gibt es denn Momente, in denen emotionale Nähe möglich ist? Oder ist das gerade zu bedrohlich?
Auch wenn du dich gerade nicht als beste Wahl siehst. Für dich bist du die EINZIGE und damit auch wieder die BESTE Wahl! Auch wenn die Hoffnung gerade nur klein ist, ich wünsche dir sehr, dass du sie dir erhalten kannst!
Auch wenn es keine ideale und keine Dauerlösung ist, aber es erleichtert mich zu lesen, dass du wieder Wärme hast.
Wow, bei Sonnenaufgang wandern. Das stelle ich mir wirklich speziell vor...
Könnte es klappen, für heute die Erwartungen Erwartungen sein zu lassen und dem Kopf etwas Ruhe und Ablenkung zu gönnen? Gut ist vielleicht ein zu hoher Anspruch für morgen. Wie viel % müssen da sein und funktionieren, damit du einigermaßen durch den Tag kommst?
Liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
aber was ist denn realistisch? ich habe ein paar wünsche, nur sehr angst nie dahin zu kommen. nie wirklich leben zu dürfen... ich weiß, dass ich wenn dann alles alleine schaffen muss. ich würde gerne noch einige dinge schaffen. die frage wird nur sein wie realistisch es ist und ob es mich nicht unheimlich einsam machen wird.
ich baue mauern um mich.. hohe, ob da was durch kommen kann, weiß ich nicht. wenn jetzt noch mehr kommt, bricht alles zusammen. also baue ich distanz auf.
meine hoffnung ist sehr klein.
die einzige auf die ich mich verlassen kann, bin ich. und ich bin auch gerade nicht die beste wahl.
danke fürs mit mir aushalten. dann bin ich nicht ganz so verloren.
nein, ich kann bei keinen freunden unterkommen. wenn ich nicht mal wen zum dort duschen finde, dann werd ich auch nirgends unterkommen. wir haben eine vorläufig etwas gefährliche lösung, aber es ist warm. und wenn ich mich an bestimmte dinge halte, kann nichts passieren.
das sind momente in denen es schlimm ist alleine zu sein...
ne ich schaffe das glaube ich in der therapie nicht es aufzuschreiben. ich wollte es heute unbedingt schaffen.
heute waren wir wandern. es war richtig schön. eine ganz neue strecke. das wandern ist das einzig schöne zur zeit. die natur ist wirklich schön. wir waren bei sonnenaufgang. das liebe ich sehr.
meinen kopf kann ich heute schwer ordnen. da fliegt alles umher. ich wünschte ich könnte mich irgendwo vor allen dingen verstecken. ich kann noch nicht wieder funktionieren. ich muss alle erwartungen erfüllen. glaube kaum, dass es morgen wieder gut ist
liebe grüße
willow
Liebe willow,
toll, dass du so gute Erfahrungen im Gespräch mit deinen Freunden machen konntest!
Wieso musst du aushalten, was andere nicht aushalten könnten? Das ist eine sehr berechtigte Frage, auf die es wahrscheinlich keine Antwort gibt. Es ist nicht fair. Und es ist nicht ok. Und trotzdem erlebst du es. Und bisher hast du es geschafft, auszuhalten. Dafür hast du schon unheimlich viel gekämpft.
Du hast Sorge, dass der Schmerz dich auffrisst und verändert, wenn du trauerst und damit die Hoffnung loslässt. Das kann ich gut verstehen. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit zu trauern um das was gewesen ist, um das was hätte sein können und gleichzeitig eine Hoffnung zu behalten, für das was kommt? Trauern um die Leichtigkeit, die du in vielen Dingen nicht hast haben können, trauern um eine Familienstütze, die nicht da ist, trauern für das kleine Kind in dir, das gerade so leidet. Und trotzdem immer wieder die Zuversicht und die Hoffnung spüren, dass es einen weiteren Schritt vorwärts gehen kann. Was denkst du dazu?
Die Tränen sind schmerzhaft schreibst du. Und du musst sie alleine aushalten. Auch wenn es nicht annähernd das Gleiche ist, wie jemanden bei und mit dir zu haben. Heute Abend halte ich einen Moment mit dir aus.
Eine Nacht in Kälte und Dunkelheit ist bei diesem Wetter scheusslich. Ich hoffe, dass du den Vermieter schnell erreichst und das geregelt werden kann. Wäre es denn möglich für eine kurze Zeit bei Freunden unter zu kommen?
Ich glaube nicht, dass du (oder deine Therapeutin) dir vorwerfen müssen, dass du dich nicht anstrengst. Du kämpfst und ackerst. Das spürt man. Du schaffst es gerade nicht, die Dinge auf Papier zu bringen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Vielleicht wäre es auch möglich eine Therapiestunde dafür zu nutzen, ein paar Dinge aufzuschreiben?
Ach, den Schnee finde ich auch wunderschön. Ich liebe dieses Knirschen unter den Schuhen...
Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und schicke Wärme und ein inneres Licht!
Viele liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
ich habe auch viel mit freunden geredet. sie waren sehr lieb und verständnisvoll. eine der freundinnen kenne ich jetzt knapp ein jahr.. sie meinte, dass sie von anfang an dachte, dass sie nicht gern in meiner haut stecken würde... irgendwie hart zu hören, aber ich weiß wie sie es meint. nur denkt mein kopf, wenn andere es nicht aushalten würden, wieso muss ich es dann? die frage kommt mir die letzten tage immer wieder... es ist zu viel. meine familie scheint gut zu leben mit dem was sie getan haben.. auch heute verhalten sie sich nicht viel anders... der kindanteil in mir leidet. ja irgendwie geht trauern, aber dann muss ich jede hoffnung loslassen. nur was macht der schmerz dann aus mir? werde ich noch so positiv und freundlich, hilfsbereit usw. sein können, wenn der schmerz mich auffrisst? wie lebt man mit dem schmerz ohne zu so einem menschen zu werden wie sie?
es sind viele tränen und es fühlt sich aber nicht immer gut an. eher schlimm und schmerzhaft. verzweifelt. ich fühle alles wie damals. und da ist niemand. einfach niemand... ich bin alleine. vielleicht bin ich verdammt dafür...
in meiner wohnung geht gerade auch alles nach der reihe kaputt. diesmal muss glaub ich der vermieter zahlen. wird nur glaub diese nacht eine ohne heizung und ohne strom... gibt schöneres wenn man eh permanent friert. sind die kleinen dinge, die dann dafür sorgen, dass ich wirklich aufgeben will. andere haben familie, die da helfen oder so. ich hab halt niemanden.
ja es ist schlimm zu wissen, dass ich ungefragt über 3. immer wieder was erfahre oder ich jetzt auch sicher weiß, dass sie dinge weitergeben. ich habe so schon permanent angst, dass sie mich suchen und finden...
ich weiß, dass trauer sich verändern kann, dass es phasenweise weh tut aber nicht immer. gerade tut es unheimlich weh. manchmal würde ich gern einfach viele medikamente nehmen, um nichts mehr zu spüren. aber ich hasse meine medikamente auch gleichzeitig.
ja bisher hab ich es einfach nicht geschafft. das was um mich herum passiert tut so schon weh und nimmt alle kraft. aber ich will es unbedingt noch machen. zumindest grob. im kopf habe ich es schon viel gemacht. nur noch auf papier bringen bzw. aufschreiben. ich habe nur sehr angst, dass mir meine therapie genommen wird, wenn ich mich nicht anstrenge. ich versuche es aber.
danke, bisher waren wir noch nicht wandern, aber an ein paar orten, an denen wir selten sind. morgen gehen wir lange in den wald. aber montag plane ich fest zu wandern. hoffe da klappt es auch wirklich :) wir waren heute im schnee, das liebe ich sehr und der sonnenuntergang sah die tage echt wieder richtig toll aus. ich mag es wenn der himmel bunt ist, vor allem wenn ich dann am fluss laufe.
liebe grüße und danke
willow
Liebe willow,
du hast es geschafft, dich jemandem zu öffnen. Und das in einer Situation, in der du unter viel Druck stehst und es dir nicht gut geht. Das finde ich echt beeindruckend! Du weinst gerade viel, vielleicht muss ein Teil des Drucks sich seinen Weg nach draußen bahnen? Ich zumindest kenne es von mir, dass im Moment, wo der Druck weniger wird, die Tränen kommen.
Die Erkenntnis, dass deine Eltern und deine Schwester zu Menschen geworden sind, zu denen du nicht zurückkehren kannst ist schmerzhaft. Du schreibst: "wären sie tot könnte ich trauern, aber sie existieren noch". Ich glaube, auch wenn sie noch leben, ist Trauern ok. Trauern, um die Familie, die die du dir gewünscht hättest, um die Familie, die ihr hättet sein können, um die Familie, die Dinge mit dir ausgehalten hätte, usw. Und vielleicht hat ein Teil des Schmerzes auch seinen Ursprung darin, dass es immer wieder "Kontakt" z.B. über Dritte geben wird. Und dass du immer wieder wirst entscheiden müssen, dass ein zurück nicht möglich (nicht gesund) ist. Ich weiß nicht, ob es in deinem Fall mit der Zeit besser wird. Meine Erfahrung mit Trauer ist, dass der Schmerz sich über die Zeit verändert. Es tut nicht nicht mehr weh, aber anders.
Das Vorhaben alles chronologisch aufzuschreiben, stelle ich mir wirklich herausfordernd vor. Natürlich könnte es ev. dazu beitragen, in der Therapie besser vorwärts zu kommen. Wenn es im Augenblick aber nicht geht, dann wünsche ich dir, dass du selbstfürsorglich mit dir umgehen und geduldig mit dir sein kannst. Dann ist Hinschauen für den Moment sicher genug.
Falls wir uns davor nicht mehr lesen, wünsche ich dir eine schöne Wanderung dieses Wochenende!
Viele liebe Grüße
bke-Ina
liebe ina,
der druck ist richtig hoch. ich habe es durch den druck geschafft, aber weine jetzt unheimlich viel. ich habe mich gestern ein wenig einer anderen person geöffnet. es war hart, sie wusste nichts. sie kennt meine eltern. ich habe nicht alles gesagt. bei weitem nicht. aber das was sie mir über meine familie erzählt hat, auch über meine schwester, zeigt mir was für schreckliche menschen alle 3 geworden sind... unheimlich schreckliche menschen, aber auch, dass ich dorthin nie mehr zurückkehren kann... ich werde allein kämpfen müssen. für den rest meines lebens. und die erkenntnis tut weh. der kontakt ist schon lange weg, aber es tut immer noch unheimlich weh. ich weiß nicht, ob man den schmerz verstehen kann, wären sie tot könnte ich trauern, aber sie existieren noch. irgendwann wird es kommen, dass meine eltern gepflegt werden müssen, aber ich werde sie nicht unterstützen... ich muss heilen von all dem.
keiner der den schmerz nicht kennt, wird das nachfühlen können. und ich glaube ich halte auch kein "mit der zeit wird es besser" aus. das kann niemand wissen! es fühlt sich schrecklich an.
ja ich kenne momo. ich wollte so was ähnliches tun. ich wollte alle erinnerungen und dinge, die ich weiß, chronologisch ordnen, um in der therapie endlich vorwärts zu kommen. aber im moment ist da so viel schmerz, dass ich nicht noch mehr kann. hinschauen ja, aber aufschreiben geht kaum.
ich liebe das wandern, da bin ich frei, zumindest kurz. gestern waren wir wandern. es war so glatt, aber wirklich schön. freitag oder morgen will ich wandern gehen, bzw. spätestens sonntag. mal schauen.
danke für deine wünsche und dein da sein.
liebe grüße willow
Liebe willow,
puh, ich spüre den Druck gerade zu, wenn ich dich heute lese. Und ich frage mich, ob es vielleicht einfach gerade so viel Druck ist, dass Blockaden sich nicht lösen können und ein Vorwärtskommen nicht möglich ist. Du darfst dir Zeit geben. Die große Sache wartet auch noch auf dich, wenn du einen Moment Pause machst. Ich kann mir vorstellen, dass es unheimlich schwierig ist den Druck vorwärts zu kommen, raus zu nehmen. Vor allem wenn du gerade eh das Gefühl hast, das Wettrennen gegen das Monster zu verlieren und weißt, dass vorwärtskommen das Einzige ist, was dir auf Dauer erlaubt das Monster auf Distanz zu halten. Mir fällt da gerade der Film Momo ein. Kennst du ihn? Es gibt eine Szene, wo Momo der Schildkröte folgt und von den grauen Herren gejagt wird. Sie versucht davon zu rennen und kann sie nicht abschütteln. Und dann dreht sie sich um. Und läuft langsam rückwärts. Sie schaut auf das, was sie verfolg und geht ruhig und stetig weiter. Und so bringt sie immer mehr Distanz zwischen sich und die Bedrohung. Vielleicht hilft das Bild ein bisschen.
Wandern gehen finde ich eine tolle Idee. Auch da sind Pausen wichtig und das Tempo muss stimmen...
Ich schicke dir Kraft und Zuversicht für die kommenden Tage.
Viele Grüße
bke-Ina
liebe kira, ja, das rausgehen ist mir sehr wichtig. seit ein paar tagen ist hier alles gefroren und es sieht fast wie schnee aus. ein klein wenig magisch. trotzdem schaffe ich es kaum noch aufzustehen, bzw. zwischen den spaziergängen liege ich viel, auch weil ich meinen körper kaum warm halten kann. verstehe das gar nicht. ich hab seit 2 stunden die wärmflasche hier und meine zehen sind immer noch eisig. wobei es hier auch richtig kalt ist. es ist wie ein wettlauf gegen die zeit. hinter mir das riesige monster, dass schon mein ganzes leben da ist. nun ist die frage, gewinnt das monster oder ich? sieht zur zeit schlecht aus. die symptome nehmen wieder zu. einkaufen und sowas wird wieder schwerer. alle schieben mich gefühlt nur noch ab. ich wollte in meinem urlaub eine große sache angehen. meinen kopf und erinnerungen aufschreiben und chronologisch ordnen.. aber irgendwie blockiert gerade alles. ich weiß nicht. ist wieder viel druck da. ich habe angst, wenn ich jetzt nicht abliefere, dass meine hilfe wegbricht oder auch freunde gehen, weil ich ja mal wieder nicht vorwärts komme. ich wünschte ich könnte auf pause drücken. habe schon überlegt für ein paar tage von freunden unterzutauchen. vermutlich werde ich das tun, ich halte es nicht aus. und vielleicht vergessen sie mich dann schneller.. glaube ich gehe morgen wieder wandern. dann hab ich wenigstens eine gute sache gemacht. liebe grüße willow
Liebe Willow,
danke für deine Offenheit und Tiefe. Ja, du lässt die Gefühle tief sein und gehst durch sie hindurch, und auch durch den Schmerz. Das ist deine Stärke, auch deine Ressource. Leider schwächt es dich sehr auf die Dauer und nimmt dir die Energie. Das mit dem Spaziergang ist genau das, was dich raus fischt und dich frei macht von der Vorstellung, dass du anders sein musst oder dein Leben…Sonne, Natur, Gehen….Sein. Mehr musst du im Moment nicht. Nimm dir Zeit für diese Dinge. Manchmal reicht es! Speichere diese Erfahrung als Bereicherung!
Schönen Abend!
bke-Kira