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liebe willow,
danke für deine Antwort. Nur weiß ich nicht wirklich, was ich darauf erwidern kann.
Eine Woche ist wieder ins Land gegangen, wie ist es dir ergangen?
Viele Grüße
bke-Betty
liebe betty,
in der klinik wurden die medikamente umgestellt, da mein altes nicht mehr gewirkt hatte. aber auch das dort verschriebene hat in letzter zeit nicht mehr die wirkung gebracht, die es sollte. aber ja ich warte den termin ab. meine therapeutin hilft mir zum glück etwas. meine Ängste nehmen leider wieder richtig stark überhand. ich kann nicht schlafen oder allgemein vieles nicht. das traurigste ist eigentlich, dass ich mich hier im urlaub so wenig traue. wobei es nicht ganz stimmt. aber die angst wächst wieder. dabei mache ich viel neues, gehe raus. aber die krankheit meiner hündin bremst auch sehr. ich bin auch etwas froh, wenn wir daheim sind. hier hab ich dennoch viel im hinterkopf. ich wünschte ich könnte irgendwo im nirgendwo sein. und gleichzeitig einfach nicht mehr hier.
naja ich kenne die theorie zu fight, flight und freeze. und ja es gibt gesellschaftliche floskeln. aber solange die person existiert werde ich denke ich wirklich nicht weglaufen können. bzw können schon, aber wie oft und wie lange? ich habe meine freude daran verloren. wie soll das lebenswert sein? die frage ist, ob ich jemals sicher sein kann. und ob ich es jemals überwinden kann. momentan fühlt es sich nicht danach an. ich hab nicht mal jemanden wo ich hingehen könnte, wenn ich wollen würde. keiner der mir helfen kann... ich stehe da allein in meinem sturm und ist es dann will ich aber auch entscheiden ab wann ich nicht mehr kann... auf arbeit gibt es ja auch probleme, mittlerweile hab ich angst, dass sie mich durchs viele krank kündigen können. auf der anderen seite kann ich halt auch nicht mehr. keine ahnung was ich tun soll. wirkt nicht so als könnte ich einen weg finden. aber ich muss.
schönen sonntag
willow
Hey liebe Willow,
ich bin keine Ärztin, aber dass Ängste dich nachts wach halten scheint mir tatsächlich logisch und ich nehme an, dass es auch gute Gründe gab, warum du die Medis verschrieben bekommen hast. Ich drücke dir die Daumen, dass du durch einen Termin beim Psychiater wieder zur Ruhe kommen kannst.
Dass man vor Gefahren nicht weglaufen kann? hmm... ich weiß ja wie gesagt nicht so viel darüber, was bei dir los ist, aber wenn es für dich ok ist, würde ich meinen spontanen Gedanken mal wieder dazu teilen :)
(wenn nicht, hör ab jetzt auf zu lesen 😉)
evolutionär bedingt gibt es drei logische Arten auf Gefahren und damit einhergehender Angst zu reagieren: fight, flight or freeze
Kommt der Säbelzahntiger auf mich zu, kann ich dem also auf die Nase hauen, erstarren, in der Hoffnung dass er mich nicht wahrnimmt, oder aber auf den nächsten Baum klettern und zusehen, dass er mich nicht sieht. Soll heißen: vor Gefahren wegzulaufen ist natürlich AUCH eine Option - vielleicht nicht immer die Beste, aber das kann ich nicht beurteilen.
Was ich aber schon glaube, ist, dass sich gesellschaftlich auch immer gerne bestimmte Floskeln festsetzen (Indianer kennt keinen Schmerz blablabla) und dazu gehört manchmal auch der Satz: du kannst nicht vor allem weglaufen.
Aber erzähl das mal Menschen im Zeugenschutzprogramm oder Frauen im Frauenhaus / Männer im Männerhaus. Manchmal braucht es auch eine Flucht, um in Sicherheit zu sein. Und dann ganz viel (psychischen) Kampf um auch zu merken, dass Mensch wahrlich in Sicherheit angekommen ist.
LG
bke-Betty
Liebe WIllow,
du hast kürzlich geschrieben, du hättest deine Medis abgesetzt - ist das abgesprochen mit einem Arzt?
Ich steh gerade auf dem Schlauch.. welcher Termin ist im Mai?
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe willow,
ich geb nicht auf, und gehe davon aus, dass es für alles eine Lösung geben kann. Vielleicht noch nicht heute, aber sie ist da irgendwo. irgendwo da draußen und wartet nur auf dich :)
So ein Neuanfang... kann auch einen Zauber haben. Schon mal intensiver darüber nachgedacht?
Liebe Grüße
bke-Betty
Liebe willow,
vielleicht kannst du dir zumindest jeden Abend vergegenwärtigen, dass du heute den Tag in Sicherheit verbracht hast und hier und jetzt in Sicherheit bist? Und vielleicht auch drüber nachdenken, woran du merkst, dass du in Sicherheit bist?
Wäre das denkbar?
Liebe Grüße
bke-Betty
hmpf.. da ist sie wieder... diese Angst!
Ein super Gefühl, keine Frage! Schließlich hilft sie uns, zu überleben. Aber das, was ich da lese, klingt anstrengend und nicht so unterstützend, wie ursprünglich gedacht....
Folgendes Experiment:
Beispiel:
(total banales Beispiel, aber ich hoffe, es wird klar, was ich mein?)
Man nennt diese Strategie "Erwartungsverletzung", also sich damit auseinandersetzen, was ich glaube, was passiert und festzustellen, dass diese Erwartungen gar nicht unbedingt so groß in Kraft treten, wie ich dachte...
Ich weiß nicht, was dir Angst macht, überprüfe bitte für dich, ob sich das machbar liest und wenn nicht, dann blitzdingse ich dich gleich wie bei Men in Black und du hast alles vergessen ;)
Liebe Grüße
bke-Betty
Hallo liebe Willow,
tut mir leid, dass hatte ich wohl falsch verstanden, mit deinem Klinikaufenthalt. Danke, dass du mich "ins Boot" geholt hast!
Wenn bei mir etwas nicht nach Plan läuft, frage ich mich immer, was ich daraus lernen kann. Ich sehe Rückschläge als Lernmöglichkeit.
Es ist schön, dass du eine Freundin hast, mit der du schöne Dinge erlebst. Und wenn ich höre, dass du ja auch zwei Wochen lang Zuhause warst, kann ich mir vorstellen, dass dich da deine Gedanken und Gefühle überrannt haben.
Ich kenne da einen Spruch, der manchmal auch bei mir zutrifft: "Nachdenken verursacht Grübelkeit". Kennst du das vielleicht auch? Nachdenken kann ja oft ein produktiver Prozess sein. Wenn es aber allzu sehr ins Grübeln übergeht, verstrickt man sich vielleicht auch in negative Gedanken und Sorgen.
Da kann ich nachvollziehen, wenn du dir Sorgen machst, ob du deine Ziele und Träume erreichen kannst.
Nimm dir doch einen Augenblick, um dir vorzustellen, wie dein Leben aussieht, wenn du deine Träume verwirklicht hast. Was tust du? Wie fühlst du dich?
Vielleicht magst du eine Liste anfertigen mit kleinen Meilensteinen und wenn du einen erreichst, belohnst du dich selbst. Das kann so einfach sein wie ein schöner Abend für dich selbst oder ein extra ausgiebiger Spaziergang mit deinem Hund. Dann erscheinen deine Träume vielleicht nicht mehr ganz so unerreichbar.
Ich wünsche dir, dass du am Samstag eine entspannte und wohltuende Zeit mit deiner Freundin und deinem Hund hast.
Genieße alles.
bke-Fritzi
Hallo Willow,
wir kennen uns noch nicht. Ich bin bke-Fritzi und bin seit heute offiziell im Moderator*innenteam der Forumis.
Ich habe nicht alles gelesen, was hier seit Juni geschrieben wurde. Aber die letzten Beiträge sind mir bekannt.
Ich möchte dir zuerst sagen, dass es wirklich mutig von dir ist, deine Gedanken und Gefühle hier zu teilen. Es klingt nach einer sehr herausfordernden Zeit. Da ist es verständlich, dass du dich verloren fühlst. Da ist nachvollziehbar, dass du Mauern zum Schutz vor Schmerz und Verletzlichkeit um dich herum errichtet hast.
Dein Weg und deine Erfahrungen haben dich geprägt und es ist in Ordnung, sich schwach zu fühlen.
Du scheinst in der Klinik viel über dich selbst gelernt und eine gewisse Achtsamkeit entwickelt zu haben, die wertvoll ist. Auch wenn das Umfeld sich verändert, kannst du versuchen, die Achtsamkeit in dein aktuelles Leben zu integrieren.
Ich möchte dich ermutigen, kleine Ritzen in deiner Mauer zuzulassen. Vielleicht gibt es Menschen oder Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dir helfen können, dich wieder mit anderen zu verbinden.
Was wäre ein kleines Ziel für diese Woche, das du erreichen möchtest? Das kann schon ein kleiner Spaziergang sein oder ein kurzes Gespräch mit jemandem, zu dem du wieder Kontakt haben möchtest.
Ich hoffe, du kannst meine Gedanken nachvollziehen und vielleicht etwas daraus ziehen.
Einen schönen Abend wünsche ich dir noch.
bke-Fritzi
Liebe Willow,
für den Fall, dass ich es falsch rübergebracht habe. Die Sachebene soll nicht dazu dienen, die anderen in Schutz zu nehmen. Sie soll dazu dienen, dass du dich in dieser Situation emotional nicht verlierst. Das war meine Idee. Ist das verständlich? Ich wünsche dir in solchen Situationen, dass du es nicht auf dich beziehst, sondern die Verantwortung wegschieben kannst. Wo wollen wir die Verantwortung hinschieben? Schmeißen wir sie auf die Müllkippe? Zusammenknüllen und in den Mülleimer? Irgendwie sowas.... vielleicht knoten wir die Verantwortung zusammen und lassen deine Hündin damit spielen? Die kann die so richtig schön zerfetzen :)
Hauptsache du nimmst sie nicht an. Mag sein, dass sie viel zu tun haben - und du darfst dennoch denken: das ist nicht mein Problem
Liebe Grüße
bke-betty
Liebe Willow,
erst einmal freu ich mich, dass es dir zunehmend besser geht und hoffe, dass du weiter noch auf dich Acht gibst, um eben keinen Rückfall zu bekommen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es nicht schon mal geschrieben habe. Wenn ja, dann... doppelt hält besser :)
Es ist mutig und gut, dass du um Hilfe gefragt hast und dies auch erfolgt ist. Nun lese ich, dass die Fahrt aber eine Zumutung für dich gewesen sei, weil du nur Vorwürfe kassiert hast. Ich hab mich an die verschiedenen Ohren nach Schulz von Thun erinnert - kennst du das?
In solchen Fällen hilft es sehr, sich auf das Ohr der Sachebene zu konzentrieren (also lediglich den Inhalt, ohne Interpretation) und die Vorwürfe weit weit wegzuschieben. Wie könnten die Aussagen gemeint sein, wenn du dich ausschließlich auf die Sachebene konzentrierst? Und wie fühlt es sich dann an?
Dass du die Geschichte noch nicht geschrieben hast, ist gar nicht verkehrt. Je weiter der Abstand, desto weniger denkst du vielleicht an den Zusammenhang zum Thema Angst. :) Denn das soll in der Geschichte ja gar nicht so eine Rolle spielen, sondern eher das Runterschreiben der Gedanken, die entstehen, wenn es um eine Geschichte mit den Worten geht. Also lass dir Zeit.
Viele liebe Grüße
bke-Betty
Liebe willow,
ich hoffe, du spürst, wie eng deine Hündin bei dir ist und genießt es, sie zu streicheln. Bitte schön weiterstreicheln. Das ist genau das richtige, wenn ich deine Zeilen lese.
Hast du bei deinen Wanderungen eigentliche freundliche Begegnungen mit anderen Hundemenschen?
Schön, dass dir das Experiment zusagt! Vielleicht bekommen wir ja deine Geschichte zu lesen und wenn nicht, ist das auch okay. Ich hoffe, es schenkt dir neue Perspektiven!
Gute Nacht!
bke-Betty
Hey Willow,
ich grätsche kurz mal rein. Wie das Experiment weiter geht?
Im nächsten Schritt (und da darfst du dir ruhig Zeit lassen) möchte ich dich einladen, eine Geschichte/Märchen zu schreiben und zwar sollte jedes deiner Worte darin Platz finden - Thema des Textes ist frei wählbar.. Du bist so stark und kreativ mit deinen Worten, da dachte ich mir, das könnte dir vielleicht zusagen.
Wenn dir danach ist, kannst du dein Märchen/Text dann gern hier teilen und dir Resonanz abholen. Die Idee ist, dem Thema einfach eine ganze andere Aufmerksamkeit zu schenken. Du kannst den Text auch jemanden vorlesen, der gar nichts damit zu tun hat und dir Feedback einholen, was er/se für Assoziationen hat. Und für dich kannst du überlegen, ob du die Rückmeldungen in den imaginären Papierkorb schmeißen möchtest, oder irgendwie damit weiterarbeiten willst.
Vielleicht hast du ja Spaß und Neugier an dem Experiment. Und wenn nicht, bin ich dir total dankbar, dass du zumindest bis hier mitgegangen bist :)
LG bke-Betty
O sorry, dann habe ich das irgendwie nicht richtig verstanden, tut mir leid. Dann hast du ja alles richtig gemacht, so gut es ging und auf dich aufgepasst!
Ich wünsche dir, dass das Mittelchen einigermaßen wirkt, du eine erholsame Nacht hast und etwas heilenden Schlaf bekommst. Krank sein ist ätzend, aber sucht man sich nicht aus…
Gute Nacht liebe Willow🌙
bke-Lana