So ganz genau weiß ich selbst nicht, was es bringen soll, noch einmal ein Thema zu starten, denn ich weiß selbst nicht, wie ihr mir helfen könntet... Aber wenn man verzweifelt genug ist, fängt man an, sich an jeden kleinen Strohhalm zu klammern, der vielleicht doch noch etwas Halt geben könnte...
Wahrscheinlich ist es zu 99% eh nur abladen von Gedankenmüll...
In den letzten Wochen habe ich so viel Kontrolle verloren oder unfreiwillig abgeben müssen; ich habe das Gefühl, mir ist alles entglitten. Ich weiß nicht mehr, woran ich mich halten soll, um nicht gänzlich im Abgrund zu verschwinden. Und meine Aussicht auf die nächsten Wochen und Monate ist düster... Doch erstmal muss ich mich für einen Weg entscheiden. Doch keiner dieser Wege wäre leicht oder erscheint mir gut und machbar. Ich sehe nur Hürden und Fragezeichen und niemand kann mir versprechen, dass meine Existenz durch diese Schritte tatsächlich wieder ein Leben wird. Es ist nicht berechenbar... Aber was ist das schon.
Also für eine Option entscheiden und dann die Schritte gehen. Nur wie, wenn die Kraft am Ende ist, wenn allein der Gedanke an jeden Schritt schmerzt, ohne, dass ich ihn tatsächlich schon gehe? Wie, wenn die Angst so riesig ist? Woher kommt Mut und Hoffnung, wenn man am Boden ist?
Wie, wenn dein eigener Kopf dich anschreit und dir versichert, dass du das niemals schaffen wirst? Wie, wenn die Überzeugung so groß ist, dass ich es nicht besser verdient habe als so, wie es jetzt ist?
Wünsche mir so sehr etwas oder jemanden der hält und Sicherheit gibt, nicht allein durchstehen zu müssen und der auffängt, sollte ich zu tief fallen... Doch da ist niemand... Und da wird auch niemand sein.
Aber eigentlich habe ich auch keine andere Wahl, als mich zu entscheiden und einen der Wege zu gehen - nicht, wenn ich leben möchte. Ein Teil meines Lebens und meiner Gesundheit wurde mir bereits für immer genommen - lasse ich es weiter zu? Oder gebe ich alles, was ich noch habe, für einen letzten Versuch, mir mein Leben zurück zu holen?
Girl
Kann man weitergehen, wenn jeder Schritt sinnlos scheint? Oder sollte man stehen bleiben, verloren im endlosen Jetzt?
Wenn ich was dazu sagen darf, was mir sofort in denn Sinn kommt... Um die weise Dori aus findet Nemo zu zitieren: einfach schwimmen, einfach schwimmen, einfach schwimmen schwimmen schwimmen! Was machen wir? Wir schwimmen, schwimmen!
Kennst du den Film und weißt, welche Stelle ich meine?
Liebe Girl, ich möchte dich bestärken (und vielleicht ein kleines Lächeln auf deine Lippen zaubern? *Daumendrück*): weitergehen ist sinnvoll, vielleicht machen die Schritte dann doch irgendwann Sinn? Woran merkst du, dass es sinnvoll wird?
vor sich hinsummend
bke-Betty
Zwischen gestern und morgen zieht sich ein endloses Grau, kein Anfang, kein Ende, nur Stille, die schwerer wird. Meine Gedanken kreisen, lassen sich nicht mehr stoppen, Fragen ohne Antworten, bin nur noch müde. Wofür und wohin gehe diesen Weg? Die Welt rauscht vorbei, Menschen, Farben, Stimmen, doch sie erreichen mich nicht. In mir bleibt alles still, als hätte die Zeit mich vergessen. Kann man weitergehen, wenn jeder Schritt sinnlos scheint? Oder sollte man stehen bleiben, verloren im endlosen Jetzt?
Liebe Kira
Danke, dass du geschrieben hast. Hm, ich fürchte eine konstruktive Sicht auf mein Leben kriege ich gerade nicht hin, tut mir leid... Ich weiß, dass nur jammern und alles negativ sehen mich nicht weiter bringt, aber es fühlt sich im Moment leider so an, dass alles schlimm ist... Da fehlen mir die "schönen" Worte. Und gerade auch die Kraft, schlimme Dinge irgendwie "schön zu verpacken". Ich möchte nicht zu detailliert schreiben, was los ist... ich möchte nichts schreiben, was hier nicht sein darf und da ich mir unsicher bin, lasse ich es lieber gleich, dadurch wird es wahrscheinlich nicht nachvollziehbar, aber ist glaub besser so. Mich haut um, dass ich schon bei den ersten wackeligen Schritten so viel Gegenwehr bekomme - sowohl von Außen, als auch im Kampf mit mir selbst. Ich halte es jetzt schon kaum noch aus, obwohl das erst der "leichte" Anfang ist.... das zieht mich so runter... macht alles nur noch düster und schwer. Ich würde gerne einfach nur akzeptieren können, dass es eben nicht geht, dass ich es nicht kann, es ruhen lassen und irgendwann anders vielleicht nochmal versuchen - der Preis, den ich dafür zahlen müsste ist aber sehr hoch... aber ja, vielleicht geht es nicht anders. Danke für deine Zuversicht, vielleicht schafft sie es irgendwann zu mir durch.
Lieber Apollo,
Danke dir sehr für deine Zeilen, wirklich. Ich habe gar keine richtigen Worte, um angemessen darauf einzugehen, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich es sehr schätze, dass und was du geschrieben hast! Danke dir fürs sehen und deine Zeit. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, soweit das geht.
Liebe Grüße
Girl
Hallo Girl!
Tut mir Leid zu lesen, dass du gerade in einem Tief bist.
Ich frage mich immer, was ich schreiben kann. Ich lese es, kann es gut verstehen, da ich selbst diese Gefühle und Gedanken habe, möchte helfen, aber ich selbst bin nicht derjenige der anderen Tipps oder Ratschläge geben sollte.
Andererseits möchte ich auch gerne, dass es dir besser geht. Es ist schon vieles dran an geteiltes Leid ist halbes Leid, aber Lösungen bringt es auch nicht.
Ich finde gut, dass du hier schreibst und dich mitteilst. Ich hoffe so findest du etwas Entlastung und auch Beistand, denn so einige kennen hier diese negativen Gefühle und Gedanken. Du bist nicht alleine und das weißt du auch.
Leider kann ich nur zu gut verstehen, wenn man immer wieder hinfällt und am Boden liegt, denkt man sich, ok ich bleibe hier einfach liegen. Wozu noch das ganze warum noch einmal sich aufraffen?
Ich denke es ist ok, kurz liegen zu bleiben, Energie zu tanken und überlegen, wie man nun wieder aufstehen möchte.
Außerdem ist es meiner Meinung nach auch ok, alles sch... zu finden, wenn die Situation sch... ist.
Ich hoffe sehr, dass du bald etwas positives erlebst und wieder etwas mehr Energie hast, um die erst einmal aufzusetzen und dann im übernächsten Schritt wieder aufzustehen.
Du schaffst das, auch diese blöde Zeit zu überwinden!
Viele Grüße
Apollo
Liebe Wronggirl,
das ist traurig zu lesen, wie du mit etwas kämpfst und dich anstrengst und dich gegen die Situation und die Umstände auflehnst. Ich habe mich gefragt, was im Moment geht und was nicht und was du liegen lassen kannst, sogar schlafen legen kannst?
Das passt zum November: ein Gefühl von Stagnation und …ja, Tempo raus! Wie die Natur: was ist um dich rum los? Kann man immer nur kämpfen oder gibt es Zeiten (wie in der Natur), wo man abbremst, stehen bleibt, ein schlägt, stagniert, innehält und nicht so viel Kraft und Tatendrang aufbringen kann.
Akzeptiere manche Dinge und gehe bitte dein Tempo, betrachte dein Leben, aber nicht mit so einer destruktiven Sicht (ich kenne das: wenn man sich unfähig fühlt oder keine Antworten mehr findet, genervt ist, dann streicht man sofort alles durch). Versuche etwas anzunehmen, was gerade nicht geht und schreibe, was dich gerade so unfähig stimmt. Was ist los und was ist heute so schwer, dass es dich gerade umhaut?
Gibt es heute etwas, was du so lassen könntest?
Fühle dich getragen und geborgen, tue dir selbst heute Abend etwas warmes!
Ich habe hier eine Himalaya-Salzkristallampe an. Versende dir etwas Licht und Wärme, Hoffnung und Frieden in dir.
Liebe Grüsse
bke-Kira
Es ist, als würde ich jetzt endgültig verschüttet werden. Es passiert genau das, was meine größte Angst war. Die Welt um mich herum wird immer enger und erdrückt mich. Jede Kraft verschwunden, jeder Atemzug eine Last, als hätte sich das Leben selbst in etwas verwandelt, das mich unerbittlich erstickt. Der Kampf, den ich kämpfen müsste, fühlt sich sinnloser an als je zuvor - es geht nicht. Ich habe so lange durchgehalten, versucht, immer wieder aufzustehen, aber jetzt... jetzt weiß ich nicht mehr wie das gehen soll. Die Zeit zieht an mir vorbei und ich fühle mich nur noch wie ein stiller Zuschauer meines Lebens, als wäre ich längst irgendwo zurück geblieben. Die Gedanken finden keinen Ausweg, kein Ende und ich weiß nicht, wie lange ich das noch tragen kann. Ich bin verloren, so tief, dass sich selbst die Stille unheimlich und laut anfühlt. Ich bin hier und doch irgendwo anders, gefangen in mir selbst, ohne Fluchtweg. Und dieser eine Gedanke schleicht sich immer wieder ein - ich kann einfach nicht mehr
Liebe Feline,
Danke dir sehr für deine lieben Worte, auch wenn es mir sehr leid tut, dass du viele dieser Gedanken und Gefühle kennst. Du hast bestimmt recht, dass man wieder lernen kann, sich selbst zu trauen. Ich denke auch, dein Ansatz, mit ganz kleinen Dingen anzufangen ist ein sehr guter Weg. Ich werde schauen, wie ich das auch bei mir vielleicht so versuchen kann, muss nur Dinge finden, die sich machbar für mich anfühlen. Gut für mich zu sorgen / nach mir zu schauen ist eine große Baustelle, gerade, wenn es mir nicht gut geht, fällt mir das unglaublich schwer.
Liebe Ina,
Auch dir danke für deine lieben Worte. Ich versuche sehr, auch hier und da noch die guten Dinge zu sehen und gerade auf der Arbeit gelingt mir das auch noch... doch oft ist das Düstere einfach so viel stärker.
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich die Dankbarkeit für den Teil in mir, der mich im Leben hält, gerade nicht annehmen kann. Eure Worte sind so lieb, dafür bin ich euch wirklich sehr dankbar, aber annehmen kann ich es gerade einfach nicht... Tut mir leid.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Wronggirl,
ich meine, zumindest ansatzweise, zu verstehen, warum es dir gerade so schwer fehlt "ja" zum Leben zu sagen. Du hast viel gekämpft, immer wieder gehofft und trotzdem fühlt es sich an, als habe sich nichts gebessert, nichts zum Guten verändert. Ich will dir dieses Gefühl nicht absprechen, überhaupt nicht, nur ganz vorsichtig darauf hinweisen, dass wenn es uns nicht gut geht, es umso schwerer fällt, Gutes zu sehen (oder sich daran zu erinnern).
Und: ich (und ich bin sicher, dass viele hier auch einverstanden wären, wenn ich wir schreiben würde) bin unheimlich froh, gibt es den Anteil, der sich ans Leben klammert, der nicht loslassen will. Du findest hier für alle, denen es nicht gut geht ganz einfühlsame, mitfühlende und herzliche Worte. Du bist ein wertvoller Teil der Gemeinschaft. Gerne stützen wir dich einen Teil deines Weges.
Ich schicke dir liebe Grüße und einen kleine Hoffnungsstein, für in die Hosentasche
bke-Ina
Liebe Girl,
ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dir hier schreibe. Deine Worte berühren mich sehr und ich kann jedes davon so gut verstehen und nachfühlen. Du kannst das so schön formulieren!! Du sprichst mir echt aus der Seele.
Es ist total schlimm sich so zu fühlen. Leider weiß ich genau, wie sich das anfühlt. Wenn man einfach keine Hoffnung mehr hat, aber irgendwo in sich doch noch ein Teil ist, der das Leben nicht loslassen kann. Wenn man sich fragt, warum man noch hier ist, wo doch alles keinen Sinn hat und gefühlt nicht besser werden kann. Wenn man zu kaputt ist für diese Welt. So kaputt, dass es nicht mehr reparabel ist. Mir tut es sehr leid, dass du das auch so fühlen musst.
Ich kenne es auch gut, dass ich mir selbst verspreche, dass es besser wird. Es traut mir in mir nur keiner mehr, weil es ja doch nie funktioniert. Es ist ja nicht einmal Versagen aus bösem Willen heraus. Ich gebe mir Mühe, aber gefühlt wird es trotzdem nicht besser. Ich versuche das manchmal zu üben, dass ich mir mehr vertrauen lerne. Aber nur mit so kleinen Dingen. Größere Dinge kann ich gar nicht einhalten. Ich denke, wenn ich mir verspreche, dass es besser wird, wird das so schnell nicht umsetzbar sein. Ich kann aber versuchen zum Beispiel zu sagen, dass ich mir morgen eine Kerze anzünde und es mir mit einer Decke und einem Kuscheltier gemütlich mache. So als etwas, worauf ich mich freue, wenn der Tag anstrengend ist. Und das versuche ich dann einzuhalten. Dass ich mir doch noch trauen lerne. Ich weiß, dass sind nur mini kleine Dinge und ob das wirklich hilft, habe ich noch nicht herausgefunden, aber was gibts noch zu verlieren? Wenn ich versuche mir zu zeigen, dass ich mich um mich kümmere. Also, dass ich dafür sorge, dass ich etwas esse oder trinke. Ich sorge für Schlaf. Heißt nicht, dass ich das perfekt mache und dass das gut klappt, aber ich gebe mir Mühe. Und vielleicht kann man über die Kleinen Dinge ein bisschen lernen sich zu vertrauen. Ich hoffe, du kannst verstehen, wie ich das meine. Ich kann mich nicht immer so gut ausdrücken. Ich weiß nicht, ob so etwas für dich vielleicht auch hilfreich ist. Ich finde, dass man sich ein gutes oder besseres Leben gar nicht versprechen kann und auch nicht muss. Dafür haben wir wahrscheinlich auch zu wenig Einfluss auf viele Dinge. Vielleicht ändert sich das mal, aber vielleicht ist das auch ein sehr fernes Fernziel. Also Selbstbestimmtheit. Aber vielleicht kann man mit der Selbstbestimmtheit ganz klein bei sich daheim anfangen. Nur für sich. Und vielleicht bekommt das irgendwann eine größere Wirkung.
Leider kann ich dir nicht wirklich helfen, weil ich diesen Punkt selbst noch nicht überwunden habe und nicht weiß, wie man da rauskommt. Aber ich würde dir gern sagen, dass du durch die Worte, die du hier mit uns teilst. Egal in welcher Form und an welchem Ort. Dass du für mich (und für andere bestimmt auch) ein sehr wertvoller Mensch bist. Ich bin sehr froh, dass dich noch jemand in dir am Leben hält. Es gibt sehr viele Menschen auf der Welt, die diese Welt kälter machen, aber du bist so ein Mensch, der diese Welt wärmer macht und es wäre ganz schlimm, wenn die Welt noch kälter werden würde dadurch, dass du weniger wirst oder verschwindest.
Diese Gedanken wollte ich dir einfach nur mal da lassen und hoffe, das ist in Ordnung.
Liebe Grüße
Feline
Meine ständigen wackeligen Versuche, mir selbst einzureden, dass ich das schaffen kann, dass es nicht ausweglos ist, dass es nicht für immer so bleiben wird erreichen mich kaum noch... Meistens gar nicht mehr. Ich glaube mir selbst nicht mehr... Wie soll ich mir auch selbst glauben, wenn ich mich selbst verloren habe... Das wäre, wie einer fremden Person zu glauben, die mir Dinge verspricht, die nie eintreten werden, nur um mich zu beruhigen.
Jedes Versprechen von einer besseren Zukunft prallt an mir ab, weil ich auf diese Zukunft schon so lange warte und nie irgendetwas besser geworden ist.
Ich bin nur am kämpfen, seit Jahren... Ich hab keine Kraft mehr dafür.
Jedes geflüsterte Versprechen von einem besseren Morgen ist nie eingetreten. Wenn ich einschlafe, ist meine Welt ein Alptraum. Und in den selben Alptraum wache ich jeden Morgen wieder auf. Es ist nie anders... Nie leicht.
Ich kann nicht damit leben was ich und andere aus mir gemacht haben. Ich erkenne mich selbst nicht
Und jedes Versprechen nach Hilfe wird sinnlos sein... Jeder Ast, an dem ich versuche, mich zu halten, wird brechen, weil ich zu viel bin, weil ich nicht gehalten werden kann. Und wer will schon jemanden halten, der so kaputt ist wie ich. Wer würde sich die Mühe schon machen, zu versuchen, etwas zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Verschwendete Zeit für beide... Wozu versuche ich es eigentlich noch? Wieso verschwindet nicht dieser kleine Teil in mir, der mich an ein Leben fesselt, dass ich nicht mehr ertragen kann.
Ich verstehe nicht, was er noch von mir will - denn ich kann ihm nichts mehr geben
Liebe Ina,
Danke für deine Worte. Hm, leider kann ich den Schritt oder die Schritte nicht kleiner machen, da noch von Außen Einfluss genommen wird und ich nur mitgehen oder dann stehen bleiben und abbrechen kann... da ist keine Luft so wirklich für Spielraum. Kanns schlecht erklären, weil ich es öffentlich nicht detailliert schreiben kann (möchte). Ich habe niemanden, der mir helfen könnte... muss es wieder mal allein oder eben gar nicht schaffen.
Es ist ein Echo, das sich nicht legt, eine Stimme, die mir nicht gehört. In mir Wände, die kein Licht durchlassen, Risse, die niemand sieht. Ein Teil von mir ist irgendwo geblieben, wo ich nie mehr hingehen will. Und doch bin ich gefangen dort.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
du erlebst eine Ambivalenz, wenn du erfährst, dass es anderen ähnlich geht, wie dir, oder sie deine Zeilen nachvollziehen können. Ambivalenz ist nicht einfach auszuhalten und wir neigen oft dazu, uns auf die eine oder andere Seite schlagen zu wollen. Ich glaube aber, zumindest in deinem Fall heute, darf beides Platz haben. Es zeigt deine Empathie, wenn es dir leid tut, dass andere ähnliches fühlen und erleben wie du UND es darf dir wohl tun, nicht alleine zu sein mit deinen Gefühlen.
Noch kurz zu deinem Beitrag davor: Du hast eine Entscheidung getroffen. Das war nicht einfach und du hast es geschafft. Nun geht es darum, die ersten Schritte einzuleiten und das fällt dir gerade schwer. Vielleicht wirkt der erste Schritt auch gerade noch zu groß, um machbar zu sein. Vielleicht lässt er sich in ein paar kleinere Unterschritte aufteilen? Oder du versuchst zu schauen: wie genau würde dieser erste Schritt aussehen? Was ist es, das dich so viel Überwindung kostet? Was müsste anders sein, damit es einfacher wäre? Oder: Was bräuchtest du, um den ersten Schritt in Angriff zu nehmen? Gibt es jemanden, der dich unterstützen, begleiten kann (Bsp. Telefonat: die Nummer wählen, daneben sitzen während du telefonierst, mit dir Notizen schreiben, was du sagen möchtest,...?)
Ich schicke dir liebe Grüße und eine Portion Zuversicht,
bke-Ina
Hey Apollo,
Danke dir für deine Worte, auch wenn du sie selbst als "Gedankenmüll" einordnen würdest (was ich ja bei meinen Worten auch oft mache), sehe ich sie nicht so. Es ist immer eine Ambivalenz, wenn jemand sagt, dass Worte verstanden werden und einen abholen. Es tut mir unglaublich leid, wenn es jemand verstehen kann, denn das bedeutet, dass das Gegenüber das Gefühl oder die Gedanken kennt und die würde ich einfach niemandem wünschen... aber wie du auch sagst ist da die andere Seite, die einem dadurch zeigt, dass man nicht allein ist damit, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, damit allein zu sein. Schlaue oder hilfreiche Worte gibt es vielleicht einfach nicht immer (obwohl das auch wieder sehr Ansichtssache ist, was schlau und hilfreich ist), aber das Gemeinsame "nicht-Wissen" kann auch etwas zumindest tröstliches haben. Danke, dass du es mit mir teilst. Und den Wunsch, dass der Tag so gut wird, wie irgendwie möglich, gebe ich gerne auch an dich zurück.
Liebe Grüße
Girl
Hi Girl!
Leider habe ich deinen Thread nicht von Anfang an verfolgen können, weil es bei mir selbst immer auf und ab geht und seit Monaten eigentlich eher ab. Daher fehlt mir oft die Energie mich in die Gedanken und Situation anderer einzutauchen und dann noch irgendwie etwas schlaues dazu zu sagen. Ich fange oft an zu lesen und breche dann ab.
Heute geht es einigermaßen, allerdings bin ich erst etwas später in den Verlauf eingestiegen.
Leider habe ich nichts schlaues zu sagen, was ich aber gerne möchte, was mich wiederum frustriert.
Ich fand es aber erstaunlich, dass ich sehr sehr viele ähnliche Gedanken und Gefühle habe und kann mich da Silber anschließen.
Deine Ängste und Verzweiflung kommen mir sehr bekannt vor. Ich habe ein anderes Thema aber ich kann Dich da sehr gut verstehen.
Man will aus diesem Loch raus, weiß aber nicht wie. Mal passiert was positives und dann etwas negatives, was alles andere wieder kaputt macht und man wieder vor dem Trümmerhaufen sitzt und fragt sich wofür das alles.
Naja, dennoch bist du hier, bin ich hier und die anderen auch und das sagt ja was wichtiges, was elementares aus.
Sorry, das was ich hier geschrieben habe, fällt wohl auch unter die Kategorie Gedankenmüll, wie du es genannt hast.
Auch wenn ich nichts schlaues und hilfreiches zu sagen habe, wollte ich dir sagen, dass deine Gedanken in deinem Thread mich sehr abgeholt haben, weil es mir sehr ähnlich geht und ja, es hilft irgendwie. Evtl. hilft es dir auch zu wissen, dass du damit nicht alleine bist und deine Ängste und Verzweiflung verstanden und geteilt werden.
und du kannst es gut in Worte fassen und auch mit anderen Teilen. Damit hast Du anderen, zumindest mir, etwas voraus.
Ich wünsche Dir, dass dein Tag heute so verläuft, dass du rückblickend sagen kannst, dass es unterm Strich ein guter Tag war!
Viele Grüße
Apollo
Liebe Girl,
Es ist gut, dass du Dinge und Worte hinterfragst.
Und zu deinem Entschluss.
Jede Entscheidung bringt Veränderung mit sich. Davon gehe ich aus. So wie du es schreibst, ist es gerade so, dass du dich entschieden hast.
Ich wünsche dir etwas Vertrauen darauf, dass du dich richtig entschieden hast. Ich weiss nicht, ob du es im Forum offenbaren willst. Manchmal ist es gut, einiges erstmal geschähen zu lassen und dann zu berichten. Das überlasse ich dir.
Ich gehe davon aus, dass du intuitiv richtig handelst.
Viele Grüsse
bke-Kira
Lieber Stephan,
Wenn Du vor Ort Hilfe bei therapeutischen, medizinischen, pädagogischen, psychologischen Profis suchst, dann sind auch die darauf angewiesen, dass Du sie an Deinem Innenleben teilhaben lässt.
Mein erster Impuls, wenn ich das lese, ist sofort "Antrag abgelehnt" 😉... logisch betrachtet ist es so einfach. Ich kann es nicht alleine > ich suche mir Hilfe > ich nehme die Hilfe an > es wird machbar. Wenn da nur nicht der Rest von mir wäre, der der Logik immer so geschickt im Weg steht... Danke für deine Erklärung, ich denke, ich kann es jetzt besser einordnen.
Liebe Kira,
Danke, dass du es mir noch einmal erklärt hast bzw. es bekräftigt hast, wie ich es verstanden habe. Tut mir leid, wenn es nervt, dass ich manchmal noch einmal nachfragen muss, aber wenn ich mir unsicher bin, ob ich es richtig verstanden habe tue ich mich sehr schwer damit, den Gedanken zu verfolgen oder mich mehr damit zu beschäftigen, da die Vermutung aufkommt, dass es sinnlos sein könnte, wenn der Gedanke dann eh in eine falsche Richtung geht.
Ich wüsste so gerne eine Antwort darauf, was den Akku wieder auffüllen kann... seit 2 1/2 Monaten ungefähr finde ich einfach keine Ressource mehr, die das schafft. Es zieht alles nur Energie und Kraft und auch wenn ich schöne Momente sehe entgleiten sie mir zu schnell.
Eigentlich ist es auch total bescheuert, eine wichtige Entscheidung ist bereits getroffen und ich weiß, dass nur dieser Weg die Chance auf Sicherheit für mich hat, nur dieser Weg gehen wird, wenn ich mein Leben (wieder) haben will, nur diese Schritte helfen können. Entscheidung getroffen, Anfang gemacht - ich müsste nur endlich den ersten Schritt gehen. Doch ich schaffe es nicht, weil die Angst zu groß ist, dabei wird sie durch abwarten und hinauszögern nicht kleiner werden. Und niemand wird mir sagen können, ob ich es schaffe - ich werde es herausfinden müssen. Es ist der letzte verzweifelte Versuch, die Sicherheit und Kontrolle wieder zu bekommen.... Wenn ich nur endlich den Mut finden würde, den ersten Schritt zu gehen.
Liebe Grüße
Girl
Guten Morgen Wronggirl,
so wie du es beschreibst aus deinem Leben gerade, habe ich es vorhin gemeint.
Es ist ja gleichzeitig da: deine Gefühle und die Sehnsucht, die dich umhauen und dann aber Momente, wo du in Bewegung bist: etwas tust, arbeitest, diese Freude zu arbeiten empfindest oder Wünsche, die du umsetzt. Ich weiss nicht, was es im Moment bei dir wäre und was dir ausser Arbeit noch gut tut? Ich meine für den leeren Akku? Auf jeden Fall brauchst du Quelle oder Momente, wo du wieder zu deiner Kraft kommst. Was ist das und was gibt dir wieder Kraft und Ressourcen?
Alleine schon die Motivation hinter deinem Satz, wo du so Vieles suchst und nicht aufgibst beim Suchen! Sie sind bewegend.
Ich versende dir etwas mehr Leichtigkeit und hoffe, dass es dir gelingen kann mit dir friedvoll umzugehen, wenn es sich so anfühlt.
Viele Grüsse
bke-Kira
Hallo Girl,
Du hast bke-Kira ziemlich gut verstanden. Es ist möglich (schwer, aber möglich, mit viel Übung vielleicht auch leichter), eigene Anteile zu trennen. Z.B. den Anteil, der gerade mutlos ist (mit viel Recht, denn Vieles ist bei Dir gerade echt nicht leicht) von dem Anteil, der dennoch Spaß will, lächeln möchte und - kleine - Dinge macht, die dazu führen.
Und ja, es ist von Außen nicht zu erkennen, wie es Dir geht. Im Alltag "funktionierst" Du offensichtlich oft (was nebenbei heißt, dass Dir auch einiges gelingt). Wenn Du vor Ort Hilfe bei therapeutischen, medizinischen, pädagogischen, psychologischen Profis suchst, dann sind auch die darauf angewiesen, dass Du sie an Deinem Innenleben teilhaben lässt. Nur dann können sie Dir helfen, dass Du Dir selbst helfen kannst. Z.B. das mit den Anteilen zu üben.
Du beschäftigst Dich viel mit Dir, das ist gut. Und Du weißt, was Du brauchst (auch wenn das nicht immer da ist, was Du brauchst oder Du es immer wieder suchen musst). Und Du musst das ja nicht alleine durchziehen. Es gibt Menschen, die Dich unterstützen können.
Viele Grüße schickt Dir bke-Stephan
Liebe Silber,
Es tut mir sehr leid, dass dir diese Worte aus der Seele sprechen... leider weiß ich selbst nicht, wie es besser werden kann... Aber ich wünsche dir sehr, dass es auch für dich leichter werden kann
Liebe Kira,
Ich habe mir deine Worte oft durchgelesen, bin mir aber bis jetzt immer noch nicht sicher, ob ich alles verstehe. Du meinst, dass es leichter sein könnte, die Bewegung oder Motivation getrennt von den anderen Emotionen oder Situationen zu betrachten? Verstehe ich diese Worte richtig? Leider weiß ich nicht genau, wie das gehen soll. Ja, alles als Gesamtheit ist viel und chaotisch und erschlägt mich, manchmal schaffe ich nicht mehr, als einfach nur weiter zu atmen...
Ich suche nach so vielem... Ich suche nach einem Weg, der sich nicht schon vor dem ersten Schritt wie das Ende anfühlt. Ich suche nach Hoffnung, nach Kraft, nach Halt... und irgendwie auch nach Sinn.
Mein Leben ist gerade ein ständiger Kampf mit mir selbst, mit meinen Gedanken, mit meinen Gefühlen, mit meinem Körper. Dass ich nie mehr zu 100% gesund sein werde, mein Körper mich jetzt mehr denn je für immer an die dunkelsten Momente meines Lebens erinnern wird, wird unter Belastung noch spürbarer, das macht es nicht gerade einfacher, das irgendwie zu akzeptieren. Ich bin einerseits sehr froh, wieder arbeiten zu können, auch wenn es noch nicht Vollzeit geht, denn trotz allem gibt es dort die wenigen Momente, die Leichtigkeit und Wärme geben können... Die Arbeit schenkt mir die wenigen Momente, in denen ich Lächeln kann und das Lächeln keine Maske ist. Ich bin froh, dass ich das, trotz allem, immer noch sehen kann. Aber mein Akku ist leer, er füllt sich einfach nicht mehr auf. Jeder kleine schöne Moment verdampft sofort wieder... Kann sie nicht halten.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
das in Worte zu fassen, was ist, wenn es keinen Platz mehr dafür in dir gibt, ist auch heilsam. Es zu teilen und wieder weiter zu ziehen. Mit dir, deinem Schmerz und alldem, was du loswerden oder behalten willst. Ja, mit dir in Kontakt. Das ist immer mutig: sich zu ertragen und auszuhalten. Wirklich wahr. Danke, dass du es mit anderen teilst.
Du suchst und suchst…. Wonach suchst du? Kannst du es in Worte fassen?
Dennoch gibt es etwas, einiges, Vieles! , was du schaffst, weil du meinst, dass es nicht bei allen ankommen würde, wie es dir wirklich geht. Also gibt es diese Anteile (ich nehme mal an: einige) die dich zur Bewegung antreiben oder dich davon abhalten, im Stillstand zu verweilen. Ich hatte so ein Bedürfnis beim Lesen von deinen Offenbarungen, die tief sind, es zu trennen oder es für dich selbst greifbarer zu machen: deine Motivation (also Bewegung) etwas zu tun oder nicht zu tun und deine Emotionen und Gefühle, die auf jeden Fall eine Rolle für dein ganzes Empfinden, Verhalten, Wahrnehmung, also für dein Empfinden von Selbstwirksamkeit eine Rolle spielen. Alles als das Ganze zu sehen, ist wirklich schwer, wenn es dir schlecht geht. Und ja, von außen hat man eine andere Sicht darauf und kann dennoch nicht in dich rein schauen.
Ich glaube, dass es bei allem, was wir erleben oder mit uns tragen, schließlich immer wieder um Speichern und Integrieren geht. Manchmal denkt man, dass es unmöglich ist, weil die Gefühle oder unsere Erfahrungen einfach zu heftig waren und immer noch sind. Sie scheinen unüberwindbar zu sein. Ja, das ist mir bewusst und auch bekannt.
Schau etwas gutmütig zu dir und deinem Empfinden. Wo du auch immer bist gerade, wie du liest, fühlst du nicht alleine und bist nicht ganz alleine hier.
Einige Momente von Leichtigkeit trotz Schwere wünsche ich dir!
bke-Kira
Liebe Ina,
Danke für deine Worte und deine Zeit. Ich glaube schon, verstanden zu haben, was du damit sagen möchtest... Auch als negativ empfundene Bewegung ist Zeuge dafür, dass Bewegung generell möglich ist.
Keine Ahnung... statt mich aus dem Abgrund raus zu holen verschüttet mich, was ich versuche, jede Bewegung, die entsteht, mehr und mehr... Ich kann's nicht plausibel beschreiben. Dass ich am Ende bin und keinen Ausweg sehen kann, dass ich keine Kraft mehr habe, dass ich es nicht kann - von Außen glaubt das ja eh keiner. Da sieht man mich nur als jemand, der zwar jammert, der es aber trotzdem schafft oder schaffen wird. Ich brauche nicht mehr versuchen, jemand hinter die Fassade schauen zu lassen, wenn keiner es sehen möchte. Ich weiß, dass es gemein klingt, wenn ich das so schreibe... Aber ich nehme es zu 100% niemand böse, dass man das so sieht... Von Außen sieht man oft Dinge, die die Person nicht sehen kann - aber von Außen muss man auch nicht fühlen, was ich fühlen muss.
Wahrscheinlich ist es auch einfach unmöglich, dass man mir helfen kann... Vielleicht kann von Außen nicht das kommen, was ich innerlich bräuchte - nur alleine geht es irgendwie auch nicht.
Liebe Grüße
Girl
Liebe Girl,
lass das wünschen nicht sein!! Wünschen hat in meinen Augen auch immer etwas mit Hoffnung zu tun. Mit der Hoffnung (auch wenn sie ganz klein ist), dass der Wunsch in Erfüllung gehen könnte.
Ja, Bewegung kann auch in eine Richtung gehen, die als negativ erlebt wird. Dass das von innen gesehen erstmal nichts Positives hat, ist total verständlich. Gleichzeitig bedeutet Bewegung (auch wenn sie nur klein ist), Veränderung. Irgendetwas ist nicht mehr ganz so, wie davor. Die Erfahrung, dass etwas nicht starr und unbeweglich bleibt, dass Veränderung möglich ist, könnte die Hoffnung aufkeimen lassen, dass auch der jetzige Zustand nicht starr ist und Bewegung (auch in eine andere Richtung) grundsätzlich möglich ist. Hm, ich hoffe es ist verständlich, was ich meine.
Herzliche Grüße schickt
bke-Ina
Hallo Claudia,
Danke für deine Sichtweise. Ich meine zu verstehen, was du meinst und von Außen betrachtet ist es wahrscheinlich auch so, dass es nicht egal scheint. Ja, es bewegt sich etwas, bzw. hat sich bewegt. Aber Bewegung geht auch in Richtungen, die als negativ wahrgenommen werden, das war das, was ich zum Ausdruck bringen wollte... Vielleicht ist das von Außen nicht nachvollziehbar, das ist okay.
Vielleicht ist es auch nicht schlimm, was in mir passiert ist... vielleicht kann ich meinem Empfinden da nicht trauen. Ich würde mir nur wünschen, dass es irgendwie leichter wird, vielleicht ein utopischer Wunsch - vielleicht sollte ich das wünschen einfach sein lassen.
Liebe Grüße
Girl
Hi Girl,
ich war einige Tage nicht online und habe gerade deinen Austausch mit Betty und Stephan gelesen. Da sind großartige Gedanken, du bist beteiligt. Da ist kein egal, da ist ein Stück in Bewegung kommen. Nutze diese kleine vorsichtige Bewegung, denn da ist auch ein anderer Platz, eine andere Perspektive. Es ändert sich etwas ...
bke-Claudia